Fiskus und Sozialkassen profitieren von Ausländern

15. Dezember 2008 | Von | Kategorie: Gesellschaft, Leitartikel | 3 Kommentare |

In Zeiten globaler Finanzkrisen, in der Regierungen Milliardenpakete schnüren, um die Wirtschaft vor dem Zusammenfall zu retten, ist es angebracht, auf die Verdienste der in Deutschland lebenden und arbeitenden Ausländer aufmerksam zu machen. Entgegen dem hartnäckigen Vorurteil, Ausländer seien Schmarotzer, profitieren Fiskus und Sozialkassen von Ausländern. Eine Studie von Dr. Holger Bonin aus dem Jahre 2006 belegt dies.

Die Studie bilanziert den Beitrag der ausländischen Bevölkerung in Deutschland zu den öffentlichen Haushalten im Fiskaljahr 2004.

Es zeigt sich, dass der Finanzierungsbeitrag zu den öffentlichen Haushalten der ausländischen Bevölkerung pro Kopf/Jahr gegenwärtig (2004) mit rund 2.000 Euro klar positiv ist. Der Finanzierungsbeitrag eines durchschnittlichen Ausländers beträgt von der Geburt bis zum Lebensende im Gegenwartswert pro Kopf 11.600 Euro. Bei einem Bestand von 7,2 Millionen Ausländern summiert sich dies auf einen Überschuss von 84 Milliarden Euro.

Finanzierungsbeträge nach Alter und Nationalität 2004

Abbildung: Finanzierungsbeträge nach Alter und Nationalität 2004

In der Höhe stark unterschiedlich ist der Finanzierungsbeitrag von Deutschen und Ausländern lediglich während der Erwerbsphase. Die in der Abbildung dargestellten Altersprofile messen durchschnittliche Zahlungen pro Kopf. Um hieraus den aktuellen Finanzierungsbeitrag der ausländischen und deutschen Bevölkerung zu den öffentlichen Haushalten abzuleiten, müssen die Zahlungsprofile mit der jeweiligen Altersstruktur gewichtet werden. Hierbei ist die ausländische Bevölkerung im Vorteil. Nur 9,1 Prozent der Ausländer sind derzeit älter als 60 Jahre und damit Nettoempfänger staatlicher Leistungen. Bei den Deutschen beträgt der Bevölkerungsanteil dieser Altersgruppe dagegen 22,0 Prozent. Umgekehrt ist der Bevölkerungsanteil in der Erwerbsphase von 20-60 Jahren, während der die Bürger einen positiven Finanzierungsbeitrag zu den staatlichen Kassen leisten, bei den Ausländern (68,2 Prozent) erheblich höher als bei den Deutschen (55,9 Prozent).

Dieser Altersstruktureffekt verbessert den Finanzierungsbeitrag der ausländischen Bevölkerung im relativen Vergleich. Zwar zahlen Ausländer pro Kopf mit 7.400 Euro im Durchschnitt rund 32 Prozent weniger Steuern als Deutsche (10.800 Euro), jedoch erhalten Ausländer wegen des niedrigen Rentneranteils derzeit auch niedrigere Transfers. Pro Kopf der ausländischen Bevölkerung liegen die in Anspruch genommenen staatlichen Transferleistungen bei 5.500 Euro, pro Kopf der deutschen Bevölkerung bei 7.500 Euro. Im Saldo beträgt der Überschuss der Steuern und Beiträge über die Transfers bei den Ausländern pro Kopf rund 2.000 Euro, bei den Deutschen dagegen 3.400 Euro. Der durchschnittliche Finanzierungsbeitrag der Ausländer ist somit derzeit zwar spürbar geringer als der der Deutschen, jedoch klar positiv.

Tabelle: Staatliche Einnahmen und Ausgaben pro Kopf, 2004

Tabelle: Staatliche Einnahmen und Ausgaben pro Kopf, 2004

Die Studie im Volltext (PDF)

Eine aktuellere Studie (August 2008) der Universität Freiburg (PDF)

3 Kommentare
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  1. Migration – Einwanderung in die Sozialsysteme

    Bevor ich zu diesem – hochbrisanten – Thema versuchen will, meine Meinung mit neueren Studien(2009, nicht 2001 und 2004) zu verknüpfen, möchte ich darauf hinweisen, dass es schon allein aus diesem Grunde gewaltige Meinungsverschiedenheiten über den Nutzen von – unqualifizierter – Einwanderung gibt.

    Leider haben wir, im Gegensatz zu Amerika und Kanada, es in Europa versäumt, uns auszusuchen, welche Einwanderung wir – zum Beispiel – in Deutschland wollten. Es kamen, vor allem in den 60iger und 70iger Jahren – hauptsächlich Menschen (Hilfsarbeiter) aus nicht industrialisierten Ländern. In den 80iger und 90iger Jahren erfolgte dann der Familiennachzug dieser Einwanderer, da diese befürchten mussten, bei – kurzfrister – Auswanderung in ihre Heimatländer – nicht mehr nach Deutschland zurückkehren zu dürfen.

    Darum ist es heute so, dass Kapitalisten und Sozialisten heute zugeben, dass sie sich geirrt haben, denn die ungesteuerte Einwandung nach Europa war kein dauerhafter Gewinn.

    Sie hat weder volkswirtschaftlich genutzt, noch stabilisiert sie den Wohlfahrtsstaat – im Gegenteil.

    Die am 8. Dezember 2009 in der Schweiz stattgefundene Volksabstimmung gegen den Bau von Minaretten, die weithin auch als Ablehnung islamischer Einwanderung verstanden wurde, hat Kommentatoren auf der ganzen Welt schockiert.

    In den Tagen vor der Abstimmung hieß es noch nach Umfragen, dass nur 37 Prozent der Schweizer mit Ja stimmen würden; tatsächlich haben dann fast 60 Prozent so gestimmt.

    Das zeigt, dass es neben den offiziellen Reden über Einwanderung und Multikulturalismus auch eine inoffizielle Meinung gibt, die sich, außer auf wirtschaftliche auch auf kulturelle und soziale Fragen bezieht!!!

    In den Vereinigten Staaten gilt es als unanständig, über anderer Leute Kultur zu reden; aber es ist völlig in Ordnung, darüber zu diskutieren, wie viel Migration gut für das Land ist.

    In Europa sind die Meinungen über diese Thematik gespalten Beide Themen – Wirtschaft und Kultur – sind schwerer auseinanderzuhalten.

    Als der SPD-Politiker und jetzige Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin jüngst mit seinen Bemerkungen über Türken und Araber wütende Empörung unter Politikern und Kommentatoren, aber auch viel Zustimmung in der Bevölkerung auslöste, wurde oft ignoriert, dass er diese Bemerkungen hinsichtlich der finanziellen und wirtschaftlichen Lage in der Hauptstadt Berlin machte, womit er sich zweifellos auskennt.

    Warum verwandeln sich solche ökonomische Diskussionen über Einwanderung in Europa so schnell in erbitterte kulturelle Debatten?

    Vielleicht ist das wirtschaftliche Argument über den Nutzen von Masseneinwanderung in Europa deutlich schwäche rals es dies in Vereinigten Staaten ist. Vereinfachend können wir von einer „kapitalistischen“ und einer „sozialistischen“ Rechtfertigung für die Masseneinwanderung sprechen. Keine von beiden ist wirklich überzeugend.

    Die kapitalistische Argumentation lautet, dass Einwanderer einen großen wirtschaftlichen Nutzen bringen, weil sie als Arbeitskräfte gebraucht werden und „die Jobs machen, die kein Europäer will“.

    Das beruht aber auf einem kurzfristigen Denken.

    Es gilt nur so lange, wie die Einwanderer aus den Niedriglohnländern sich nicht an die Gegebenheiten der westeuropäischen Gastländer angepasst haben. Sobald sie dies tun und die Rechte erhalten und Ansprüche stellen, die in den europäischen Wohlfahrtsstaaten gelten, hören sie auf, die schlechtbezahlten Jobs zu tun, zumal ja der Sozialstaat mit Lohnersatzleistungen eine Alternative bietet. Allgemein wirkt der Sozialstaat wie ein „Zuwanderungsmagnet“ gerade auf Geringqualifizierte.

    Eine erstaunliche Zahl zur fehlgeschlagenen Integration in den Arbeitsmarkt hat vor einiger Zeit die Bundesausländerbeauftragte veröffentlicht: Von 1971 bis 2000 ist die Zahl der Ausländer in Deutschland von 3 Millionen auf etwa 7,5 Millionen gestiegen. Die Zahl der erwerbstätigen Ausländer hat sich jedoch nicht bewegt: Sie blieb bei rund 2 Millionen. 1973 – dem Jahr des Anwerbestopps – waren 65 Prozent der Einwanderer auf dem Arbeitsmarkt beschäftigt, ein Jahrzehnt später waren es nur noch 38 Prozent. Ein Großteil der Zuwanderung nach Deutschland, die seit dem Anwerbestopp hauptsächlich ungesteuert über Familienzusammenführung erfolgte, ging also nicht in den Arbeitsmarkt, sondern in die Sozialsysteme!!

    Damit sind wir bei der zweiten Argumentationslinie für Einwanderung, die wir die sozialistische oder wohlfahrtsstaatliche nennen wollen.

    Wie alle wissen, befinden sich Europas Sozialsysteme in einer demographischen Klemme. Die europäischen Bevölkerungen altern, es gibt wenig Nachwuchs. Damit sinkt die Quote von Arbeitenden zu Rentnern. Wegen der niedrigen Geburtenrate in den vergangenen Jahrzehnten fehlt eine ausreichend große „nächste Generation“ von Erwerbstätigen, um die Balance zu halten.

    Je mehr die europäischen Bevölkerungen schrumpfen, desto intensiver wird über eine vermeintliche Lösung des demographischen Problems durch Zuwanderung gesprochen. Die eingewanderten Teile der Bevölkerung sind noch ziemlich jung, ihre Geburtenraten sinken nur wenig. Daher, so hören wir, könnten sie die Schrumpfung und Alterung bremsen und die Quote von Erwerbstätigen zu Rentnern verbessern.

    Fachleute der Vereinten Nationen haben ausgerechnet, dass Deutschland, um seine Bevölkerungszahl von 82 Millionen zu halten, eine jährliche Nettozuwanderung von 500 000 Menschen bräuchte. Wenn nur die Politik ihre Vorbehalte hintanstellen und deutlich höhere Einwanderung zulassen würde, könnten dann die umlagefinanzierten Sozialstaaten auf eine demographisch solidere Basis gestellt werden?

    In diesem Szenario erscheinen die Einwanderer als die Rettung. Sie kommen hierher um zu arbeiten, Rentenbeiträge zu zahlen sowie in Pflegeheimen für die alternde europäische Urbevölkerung tätig zu sein. Diese Idee ist, um es zurückhaltend zu formulieren, weit entfernt von den Idealen, auf die sich die Soziale Marktwirtschaft einmal gründete. Und sie ist ökonomisch verfehlt. Es ist unrealistisch, die ungesteuerte Einwanderung als Milderung der Schwierigkeiten des Wohlfahrtsstaates zu sehen.

    Damit Einwanderer dem Wohlfahrtsstaat nutzen, müssen sie und ihre Nachkommen mehr in die Sozialsysteme einzahlen als entnehmen. Allerdings arbeiten und verdienen sie dafür nicht genug. In den Niederlanden beispielsweise beziehen 40 Prozent der Einwanderer überwiegend Sozialleistungen als Einkommen. In Deutschland liegt die Quote der Arbeitslosen unter Ausländern bei über 20 Prozent, hat die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer jüngst festgestellt. Das ist eine doppelt so hohe Arbeitslosenquote wie unter Einheimischen.

    In Berlin, worauf Thilo Sarrazin sich bezog, sind rund ein Drittel der Menschen mit Migrationshintergrund arbeitslos. Von den Türkischstämmigen hat fast jeder Zweite keine Arbeit, ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
    Wer nicht erwerbstätig ist, trägt nicht zur Finanzierung des Sozialstaats bei, sondern belastet diesen. Nach einer Berechnung des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) ist die Lebensspanne, in der türkische Einwanderer im Durchschnitt mehr in die Sozialsysteme einzahlen, als sie herausbekommen, 16 Jahre kürzer als bei den einheimischen Deutschen, und die Beiträge sind geringer.

    Neben dem volkswirtschaftlichen Nutzen und den Kosten, über die sich die Ökonomen streiten, vernachlässigen sie die politische, soziale und kulturelle Dimension: Für viele Bürger sind die nichtökonomischen Aspekte wichtiger für ihre Einstellung zur Einwanderung, weil diese dauerhaft den Charakter des Landes ändert. Denn der Mehrheitsbevölkerung, welche sich wegen der Globalisierung sorgt, sich vor Straßenzügen mit überwiegend türkischen oder arabischen Schildern ängstigt, der wird weitere Einwanderung ablehnen, selbst wenn dies seinen Lebensstandard um ein paar Prozentpunkte reduziert, denn es gibt weniger billige Arbeitskräfte.

    Wer hingegen, wie viele Europäer, ein multikulturelles, mehrsprachiges Umfeld liebt, wer sich über die Bereicherung durch neue Küche, Kleidung, Musik und neue religiöse Vielfalt freut, der wird für Einwanderung sein, selbst wenn sie über den Sozialstaat netto Kosten verursacht.

    Ausserdem wird auch ausser Acht gelassen, dass – wenn die Einwanderer zum Beispiel im Jahre 2030 – wegen der Alterung der deutschen Bevöklerung in der Mehrzahl sind, wer wird dann den Wohlfahrtsstaat weiterführen? die Einwanderer?

    Pragmatikerin

  2. Diesen Artikel stelle ich als Fortsetzung zu meinem Beitrag … ein. Er zeigt, dass es einige Einwanderer aus dem Orient gibt, die hier leben und „angekommen“ sind. Was mir aber bei diesem Zeitungsartikel noch einfällt ist, dass laut Nachrichten in Deutschen TV- und Radiosendern der letzten Tage zig-tausende Lehrlinge – für alle Berufssparten – in Deutschland gesucht werden, diese Lehrstellen aber nicht besetzt werden können, weil zuviele – potentielle – Jugendliche unter anderem keinen adäquaten Schulabschluss haben oder sich nicht für eine Ausbildung interessieren!!!!

    Wo sind die Nachkommen der eingewanderten Minderheiten fragt sich

    Pragmatikerin ?
    ….
    vom 21. Juni 2010
    Falsche Toleranz löst Probleme der Integration nicht
    Sema Meray ist hier aufgewachsen und angekommen. Viele andere nicht. Warum lässt man hierzulande demonstrative Integrationsunwilligkeit zu?

    Die 1965 in Mersin geborene Autorin ist eine deutsch-türkische Fernseh- und Theaterschauspielerin. Sie hat ein Theaterstück über die Ehre geschrieben und arbeitet derzeit an einer Komödie und einem Roman. Meray ist kommunalpolitisch für die CDU aktiv und setzt sich für die Erhaltung des in der Türkei befindlichen Klosters Mor Gabriel ein.

    Solange wir an unserem unzeitgemäßen „Gutmenschentum“ festhalten und damit die Konfrontation scheuen, unsere Gesellschaftsprobleme anzugehen, so lange wird es kein Miteinander, vor allem nicht ein Miteinander der Kulturen geben. Falsche Toleranz ist hier nicht angebracht. Wir beheben damit nicht die Probleme der Integration, sondern gehen ihnen schlicht aus dem Weg.

    Das ist für viele Deutsche, die sich ratlos fühlen, anscheinend die einfachere Lösung, denn so kann man, falls die Integrationskarre an die Wand fährt, hinterher sein Gewissen beruhigen und sagen: „Ich war’s nicht.“ Genau die gegenteilige Reaktion aber ist gefordert.

    Nur die Minderheiten selbst agieren konsequent

    Die Einzigen, die systematisch und konsequent agieren, sind in diesem Fall die Minderheiten selbst. Unter dem Deckmantel der Integration wagen die Vertreter der größten Minderheit der deutschen Gesellschaft, die türkischstämmigen Muslime, den Angriff. Natürlich wird kein Politiker, der darauf bedacht ist, weiter in seinem Amt zu bleiben, öffentlich etwas gegen das Vorpreschen der Verbände und Wortführer der muslimischen Mitbürger sagen.

    Am Beispiel von Thilo Sarrazin, der ungeniert das sagte, was viele Deutsche denken, konnte man die Massenschelte der „Ausländerfreunde“ miterleben. Wohingegen im umgekehrten Fall eine türkischstämmige, ins Ministeramt berufene Frau, noch vor ihrer offiziellen Vereidigung, die sie in den Dienst des deutschen Staates stellen sollte, frisch und frei das sagt, was viele integrationsunwillige Türken denken. Als hätten wir sonst nichts zu lösen, sollten erst einmal zum Zwecke der Gleichstellung der Religionen die Kruzifixe in den Schulen verschwinden. So ein Blödsinn!

    Religiöse Türken sind gewaltbereiter

    Wann merken wir auf und bekennen endlich Farbe, wann hören wir auf, um die Probleme herumzureden. Wie viele Studien müssen noch erstellt werden, die genau das belegen, was die Menschen, die intensiv mit Ausländern arbeiten, schon seit vielen Jahren sagen, sowohl deutsch- als auch türkischstämmige Deutsche. Während wir uns noch über die Studien wundern, die renommierte Kriminologen im Auftrag des Innenministeriums abgegeben haben und die belegen, dass besonders religiöse türkische Jugendliche gewaltbereiter sind als Christen, und uns noch nicht so recht klar ist, was die Forschungsergebnisse tatsächlich für uns bedeuten, werden weiter Anträge angenommen und ernsthaft abgewogen, die Moscheebauten, Legitimation von islamischen Vereinen sowie Islamkundeunterricht in deutschen Schulen einfordern, von der Freiheit des Kopftuchs ganz zu schweigen!

    Necla Kelek, bekannte Soziologin und Autorin, bestätigte die Studienergebnisse durch ihre eigenen Beobachtungen, wie auch Sonja Fatma Bläser, Autorin von „Hennamond“, zu genau dem gleichen Ergebnis kam – nur viele Jahre vor der Studie. Auch ich stelle bei der Zusammenarbeit mit türkischstämmigen Menschen in Deutschland fest, dass ein Mehr an Religiosität, in unserem Fall Islam, eindeutig ein Mehr an Unverständnis und Unwillen in Bezug auf integrative Themen hervorruft. Besonders die Reaktion der Männer ist erschreckend, vor allen Dingen, wenn sie in ihrem Gegenüber nicht die ängstliche Türkin sehen, die sich ihren tradierten Regeln unterwirft, sondern jemanden, der emanzipiert und selbstbewusst die eigene Meinung vertritt.

    Schon in den „Wortgefechten“ erlebe ich, wie aggressiv die Haltung solcher muslimischer Männer ist, ob jung oder alt – wobei mir die jungen männlichen Muslime mehr Sorge machen als ihre Väter. Während die Denkweise der „Alten“ in einem ausschließlich muslimisch orientierten Land entstand und sie prägte, bevor sie auf ein modern-westlich orientiertes Weltbild stießen, wuchsen die Jungen hier auf und hätten die Chance gehabt, sich eine eigene Sicht zu bilden.

    Die jungen Muslime sind gefährlich, weil sei blass sind

    Stattdessen laufen sie als blasse, jedoch gefährliche Kopien ihrer Väter durch ihre „türkischen Reviere“ in deutschen Städten und gebärden sich als aufgeblasene Machos. Blass sind und bleiben sie deshalb, weil sie nicht über Inhalte verfügen, ihre zur Schau getragenen Ansichten zu rechtfertigen. Die meisten verstehen sich selbst nicht. Deshalb sind sie gefährlich, denn wenn man nicht argumentieren kann, greift man an, um seine Stellung zu behaupten.

    Leider muss ich Necla Kelek recht geben, dass die Imame einen großen Anteil daran haben, den Integrationsunwillen zu verstärken. Nicht nur die alten Wertevorstellungen des Islam und die dazugehörenden Regeln, patriarchalisch und unbeweglich, werden von der Kanzel gepredigt, sondern auch individuelle Meinungen der jeweiligen Imame in ihren Gemeinden werden unkontrolliert an die Gläubigen weitergegeben. Da fast keiner der Muslime in der Lage ist, den arabischen Koran zu lesen und zu deuten, sind sie den Äußerungen ihrer Vorprediger ausgeliefert und nehmen selbst Hasspredigten als Worte eines gerechten Gottes an.

    Der Besuch der Mullahs in Vaters Metzgerei

    Anfang der Achtzigerjahre wurde zum Beispiel meinem Vater, dem eine der ersten türkischen Metzgereien in Köln gehörte, von den Vorbetern einer Hinterhofmoschee systematisch die Kundschaft entzogen – nicht ohne ihn vorher gewarnt zu haben. Zwei Mullahs besuchten ihn und forderten ihn auf, das Bild vom Gründer der laizistischen türkischen Republik, Kemal Atatürk, aus dem Laden zu entfernen und den Raki aus den Verkaufsregalen zu nehmen.

    Mein Vater schmiss die beiden aus dem Geschäft und schimpfte ihnen hinterher, sie seien Heuchler und keine Gläubigen. Noch nicht einmal ein Jahr später blieb fast die gesamte türkische Kundschaft weg, sodass er sich nach einem neuen Laden in einem anderen Stadtteil umsah. Heute ist die Keupstraße in Köln-Mülheim nicht nur in den vielen bekannten Restaurants eine alkoholfreie Zone und natürlich fest in türkischer Hand.

    Viele Deutsche überschauen die Flut der Probleme nicht

    Solange wir weiter zulassen, dass noch mehr Moscheen gebaut werden, ohne dass ein Fünkchen Toleranz von muslimischer Seite gegenüber den „Ungläubigen“ gezeigt wird, die immerhin in der Überzahl und im eigenen Land leben, bereiten wir mit unserer falschen Toleranz den roten Teppich für eine Religion, die es zur Aufgabe hat, sich auszubreiten, sanft, aber bestimmt, und die glaubt, dass irgendwann die Zeit der „Ungläubigkeit“ beendet sein wird. Damit soll kein Endzeitszenario vermittelt werden, und natürlich darf man nicht alle Muslime über einen Kamm scheren. Jedoch glaube ich, die ich selbst in dieser Kultur aufgewachsen bin, dass viele deutsche Landsleute die Flut der Probleme, die sich uns heute nur zu einem Bruchteil darstellen, nicht überschauen können.

    Erschwert wird das Ganze durch die unterschiedliche Denkweise der beiden Kulturen. Während wir gelernt haben, sachlich konstruktiv, auch ohne Konfessionsbezug, zu diskutieren, ist der Islam im Leben und Denken der muslimischen Gläubigen so fest verankert, dass jedes Argument an der Hörigkeit zum Wort Allahs und seines Propheten abprallt. Wir sollten uns nicht davon beeindrucken lassen, sondern wie in der Studie vom Leiter des kriminologischen Forschungsinstituts KFN, Christian Pfeiffer, die Fakten genau anschauen und der Entwicklung, die gegen unsere demokratische und freiheitliche Gesellschaft geht, mit klaren Worten und Taten entgegentreten. Hierbei sind besonders die auslandsstämmigen integrierten Deutschen gefragt, mitzuwirken.

    Auch der letzte Idealist sollte aus seinen Träumen erwachen

    Mit unserem Hintergrund, unserem Wissen, unserer Erfahrung und unserem emotionalen Verständnis für unsere Landsleute sind wir das wichtigste Bindeglied zu einer Integration, die nicht nur an Konferenztischen besprochen, sondern auch umgesetzt wird. Nach mehrjährigen übertoleranten Integrationsversuchen, die nicht von Erfolg gekrönt waren, sollte langsam auch der letzte Idealist aus dem „Gutmenschen-Traum“ erwachen. Die Wahlergebnisse unserer Nachbarländer sollten ein Signal sein, beizeiten zu einem klaren Konzept zu finden, bevor man sich in nicht gewünschten Gesellschaftsextremen wiederfindet.

    Anscheinend bin ich so gut integriert, dass ich mir gerade vorkomme wie die Prophetin im eigenen Land. Es ist doch mein Land, oder?

  3. […] Euro klar positiv ist." und hier mal eine detaillierte tabellarische Aufschlüsselung: Quelle Und weiter um mal auf die anderen Thesen einzugehen verlinke ich mal einen Teil eines Artikels der […]

 

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