Index zu Integration und Migration in Europa (Mipex): Deutschland Mittelmaß

8. Februar 2008 | Von | Kategorie: Gesellschaft | 10 Kommentare |

Laut dem Index zu Integration und Migration in Europa (Mipex) ist Deutschland Mittelmaß. Bei einem Vergleich der Integration von Ausländern landet Deutschland auf Platz 14 von 28. Seit 2004 erhebt die Migration Policy Group alle zwei Jahre die Rahmenbedingungen für die Integration von Migranten. Dieser sog. Index zu Integration und Migration in Europa wird mit Hilfe von 140 Indikatoren errechnet. Den Mipex führen Länder wie Schweden, Portugal und Belgien an, Schlusslichter sind Österreich, Zypern und Lettland. Auf dem vierten Platz liegt die Niederlande. Großbritannien belegt Platz 9 und Frankreich Platz 11.

Minuspunkte gab es für Deutschland insbesondere für die erschwerte Einbürgerung. Statt die Bedingungen zu erleichtern, wie der Index nahe legt, hat Deutschland den Zugang zum deutschen Pass seit 2004 mehrfach erschwert. Wegen der sog. MuslimEinbürgerungstests in manchen Bundesländern schneidet Deutschland in dieser Rubrik ganz schlecht ab.

Erfreulich sind dagegen die Werte bei der politischen Teilhabe, auch ohne ein Wahlrecht für Ausländer. Vor allem schlägt positiv zu Buche, dass Migranten Verbände gründen, Parteien beitreten und in Ausländerbeiräte ihre Vertreter wählen können.

Es ist immer wieder hilfreich, wenn man die Verhältnisse aus anderen Ländern vergleichen kann. Jedenfalls ist die weit verbreitete Annahme innerhalb der Mehrheitsgesellschaft in Deutschland, dass es den Ausländer in Deutschland besser gehe als woanders, damit wiederlegt.

Zu berücksichtigen ist auch, dass in den Mipex die Zustände im Bildungssektor nicht eingeflossen sind. Der Zugang zu gleicher Bildung soll erstmals 2010 erhoben werden. Bleibt zu hoffen, dass Deutschland nicht ein weiteres dickes Minus kassiert.

10 Kommentare
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  1. Sicher gibt es noch viel zu tun.
    Aber gibt es auch einen Index zum Integrationswillen? Wenn ich mir die im youtube eingestellten Deutsche und Deutschland diffamierenden Videos ansehe, und die vielen hundert entsprechenden Kommentare anschaue, sehe ich da schwarz. Diese Meinungen vertritt vermutlich nur eine Minderheit- aber es scheint eine recht Große zu sein.

  2. Die Einbürgerungspoltik in Deutschland fundierte bis vor ungefähr 10-20 Jahren noch auf den Rassenursprung. Ganz anders sah es in Frankreich in aus. Wer dort geboren wurde ode mind. 5 Jahre arbeitete oder eine Ehe abgeschlossen hatte, wurde automatisch französicher Staatsbürger. Frankreich integrierte schon seit Beginn des 20. jahrhunderts sehr viele Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen (Spanier, Polen, Portugiesen, Maghreb-Araber) Doch auch diese Integrationsoltik hatte seine Schwierigkeiten, war aber ein weltoffener Ansatz.
    Deutschland hat sich mit solch einem Thema lange nicht beschäftigt. Wenn man will, dass sich Migranten integrieren, dann muss schon den ersten Schritt machen, als Staat, der über solche Themen über mehr kompetenz verfügen sollte, als nur eine einseitige Integration von Menschen zu erwarten, von denen die meisten damals nicht mal einen Schulabschluss hatten. Wofür ist ein Staat da? Um zu fordern, oder um zuerst zu fördern und dann zu fordern?
    Man muss schon mit gutem Willen an die Sachen herangehen!
    Oder will man, dass gewisse Minderehiten immer ausgegrenzt bleiben und sich nicht weiterentwickeln? – Damit man immer eine Zielgruppe hat, um in schwierigen politischen Zeiten auf sie zu zielen und die Mehrheit auf sie zu hetzen, wie zuletzt R. Koch es veranstaltet hat.

  3. @Beytekin
    In aller kürze (Feierabend!):In Frankreich gibt es ja teils noch viel größere Probleme, gerade mit den Einwanderern aus dem Magreb.
    Spanier, Polen oder Portugiesen (welche seit ca 50 Jahren zuzogen), haben sich bei uns auch integriert. Sie haben sich dabei nicht komplett assimiliert (was auch keiner verlangt), lernen (auch in 3. Generation) weiterhin ihre Muttersprache, pflegen Bräuche usw. Das ist gut so und es bereichert das Land.
    Vielleicht ist es für diese Einwanderern leichter, da Tradition, Kultur und Religion ähnlich sind.
    Zur Einwanderung allgemein: Schweizer, Hugenotten, Polen oder Italiener, sind teils schon vor Jahrhunderten eingewandert, bei diesen frühen Einwanderern merkt man allerdings höchsten noch am Namen, wo sie ursprünglich her kamen. Ein örtliches Bauunternehmen trägt z.B einen italienischen Namen, wobei der Inhaber nur noch Deutsch spricht, da seine Vorfahren um 1900 einwanderten.

  4. Sieht so auch Ihre vorstellung von Integration aus?

  5. @ bastian

    Nein. Ich bin gegen türkische Schulen. Ich bin aber für kompetente Lehrer, die ordentlichen Sprachunterricht in Muttersprache erteilen. Ob sie aus der Türkei importiert werden oder in Deutschland ausgebildet werden, ist dabei zweitrangig. Jedenfalls sollte es Sprachunterricht in der Muttersprache geben. Ich hatte in der Schule stets Muttersprache als Fach (1-2 Std/Woche). Darauf bauen meine Kenntnisse, auch in türkischer Sprache ordentliche Texte schreiben zu können, auf.

    Wenigstens bin ich für den Fall gewappnet, dass ich irgendwann mal in die Türkei abgeschoben werde. Die Sprache kann ich schon mal 😉

  6. schade dass viele ausländer die seit jahrzehnten in deutschland leben und arbeiten leider immer noch kein wahlrecht,stimmrecht haben.daß erschwert die intergration erheblich und dadurch erübrigt sich dieses thema für mich.

  7. @ E.S.

    Besser hätte Ihre Antwort wohl nicht ausfallen können!!!

  8. Hallo Leute ich gehöre zu der 2.Generation Ausländer und habe 2 Kinder 15 und 7 .Als ich mich letztens mit meinem 15 jährigem Sohn unterhielt sagte er mir,dass Deutschland seine Heimat sei und er weiterhin gerne Urlaub in der Türkei machen würde wenn er mal groß und erwachsen ist.
    da erinnerte ich mich an meine Jugend ich hatte damals nicht anders gedacht.Aber das Leben lehrt einem mit der Zei etwas anderes.Dank der Medien wird man heutzutage als Aosländer auf der Strasse wie ein Schwerverbrecher angesehen.
    Die Politik erwartet Integration ohne Möglichkeiten dazu zu bieten.
    In den Medien werden Sendungen zur Ausländerproblematik oder Integration gemacht ohne Teilnahme eines Ausländers.
    In dn Schulen gibt es angeblich sehr grosse Probleme
    und berichtet wird nur von einer.
    Natürlich gibt es Probleme mit Ausländern.
    Darüber wird ja genug übertrieben aber hat irgendjemand die Ausländer mal gefragt was für Probleme sie haben?
    Als ich in der 9 Klasse Bewerbungen schrieb kriegten meine deutschen Mitschüler 20-30 Adressen für mögliche Bewerbungen ich dagegen 5 odr 6 als ich meinen Berater beim Arbeitsamt darauf aufmerksam machte sagte er mir ,dass es Arbeitgeber gibt die keine Ausländer einstellen wollen und er mir aus diesem Grund nur so wenige Adressen zugesendet habe.
    In Fussballvereinen haen Deutschespieler ihren Trainer unter Druckgesetzt keinen Auslände in die Manschaft zu holen.
    Bei der Wohnungssuche wurden uns nur Wohnungen angeboten die in Auslndevierteln lagen an eine Wohnung in einem Deutschenviertel war garnicht zu denken.
    Meine Freundin hat sich mitmir nie in der nähe iherer Wohnung getroffen oder aufgehalten sie durfte keinen Ausländer als Freund haben.
    Arbeitskollegen oder Freunde? sagen zu mir „ja du bist ja anders als die anderen“.
    Ich Glaue ,dass weder die Medien noch die Politik interesse an einer vernünftign Ausländerpolitik haben
    Dann hätten die einen keine Schlagzeilen und die anderen keine Wahlkampfpropoganda.
    Ich hoffe aber ,dass meine Kinder irgendwann mal nicht so denken wie ich weil sie auch vor den gleichen Problemen
    stehen wie ich aber ehrlich gesagt sehe ich die Lage heute noch schlimmer als zu meiner Jugendzeit.
    Wie schön wäre es wenn wir als eine Gemeinschaft funktionieren würden ohne Vorurteile ohne Hass wenn wir
    uns üer die gleichen dinge freuen und über die gleichen dinge Trauern könnten.
    Dafür müssten wir glaube ich einfach den Fernseher ausschalten und eine Zeitung mehr lesen.
    Ich hoffe,dass wir auf beiden seiten versuchen uns besser zu verstehen und dass wir in Kürzesterzeit
    eine viel bessere und eine fähre Ausländerpolitik haben.
    PS:Meiner Meinung nach ist der Ursprung der Ausländerproblematik die Gettoisierung.

  9. lieber Bastian,
    ich glaube,dass sich Erdogan genauso wenig mit unseren Problemen auskennt wie die Frau Merkel und aus diesem Grund
    überbieten sie sich mit schwachsinnigen Ideen.
    Herr Erdogan ,so glaube ich,wird wohl demnächst das Wählen
    für die im Ausland lebenden Türken ermöglichen und macht heute schonmal Wahlkampf.
    In Deutschland ist es ja nicht anders.(Ausländer als Wahlkampfpropaganda)
    Wieviele Wahlen müssen wir noch über uns ergehen lassen bei den wir ausgenutzt, beleidigt und gedehmütigt werden?

  10. Hallo horch
    die Ausschreitungen in Frankreich finden seit kurzem statt.
    Und zwar nachdem sich auch dort Gettos gebildet haben.
    Und die Jugendlichen keine Persektiven mehr haben.
    Das ist meiner Meinung nach ein Schrei nach Hilfe wenn aber dieser damit endet ,dass diese Menschen noch weiter ausgegrenzt werden und das ihnen keine hilfe angeboten wird kann sich die Lage noch mehr verschlechtern.
    Ich hoffe das so etwas hierzulande nicht zustande kommt
    denn auch wir Ausländer wollen unsere Kinder nicht auf der Straße sehen wie sie Autos verbrennen Leute auf Brutalste weise verprügeln und von der Polizei mit Handschelen abgeführt werden.
    Auch wir die Ausländer leben gerne in Frieden.
    Ich habe volles Verständis dafür wenn du dich nicht in die Lage dieser Leute versätzen kannst aber hol dir doch bitte einbischen Hintergrundwissen bevor du irgendwen verurteilst.
    Ist es bei der Deutschenbevölkerung denn anders?
    Macht der eine oder andere nicht die Ausländer für sein versagen verantwortlich.
    Heisst es nicht,dass die Asländer ihnen den Arbeitsplatz
    wegnimmen und stellt nicht seine fähigkeiten in Frage.
    Laufen nicht genug Rechtsradikale auf den Strassen die die Ausländer für alles schlechte verantwortlich machen.
    Wurden nicht hier in Deutschland Menschen wegen ihres
    Herkunftes oder ihrer Hautfarbe zt.zu Tode geprügelt.
    Was wird denn Passieren wenn die Arbeitslosenquote die
    20 Prozent Marke erreicht was ich nicht hoffe.
    Vieleicht ist doch die Zeit längst gekommen am gleichen Strang zu ziehen anstand immer mehr Keile zwischen den Menschen zu schlagen.
    Die Deutschen haben vielleicht ihre Probleme mit den Ausländern zu leben aber unsere sind bestimmt nicht
    kleiner oder geringer.

 

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