Studie: Integration – Junge Türken sind immer besser integriert

25. Februar 2008 | Von | Kategorie: Gesellschaft | 13 Kommentare |

Junge Türken integrieren sich zunehmend besser in die Gesellschaft; gleichzeitig sind sie Motor für die Integration dieser Migrantengruppe. Dies zeigen die Ergebnisse einer Studie der Universität Würzburg, für die Wissenschaftler insgesamt 1.099 junge Türken in den Jahren 2005 und 2007 befragt hatten. Insgesamt sei Professor Heinz Reinders, Projektleiter der Studie, über die deutliche Veränderungen in Richtung Integration überrascht. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Integration von Migranten sind die Befunde laut Reinders sehr aufschlussreich. Es gelte, die Integrationsbestrebungen dieser jungen Türkinnen und Türken zu unterstützen statt sie durch Kriminalisierung oder Diskriminierung zu behindern.

Befragte, die … (2005) 2007

  • auch deutsche Freunde haben (57,2 %) 62,9 %
  • im Alltag sowohl deutsch als auch türkisch sprechen (87,8 %) 95,2 %
  • auch mit ihren Eltern daheim deutsch sprechen (55,7 %) 62,4 %
  • sich von den Deutschen benachteiligt fühlen (25,3 %) 21,1 %
  • sich im Umgang mit der deutschen Kultur sicher fühlen (55,9 %) 61,1 %
  • sich in ihre türkische Kultur zurückziehen wollen (30,5 %) 27,1 %
  • sich mehr deutsche Freunde wünschen (44,1 %) 48,4 %

Schöne und erfreuliche Zahlen! Wäre sicher nicht schlecht, dem Faktor „Zeit“ mehr Gewicht beizumessen bei der ganzen „Integrationsunwilligkeitsdebatte“. Schließlich kann nicht innerhalb weniger Jahre zusammen wachsen, was über Jahrzehnte nicht angestrebt war. Mit der zunehmenden Aneignung der deutschen Sprache werden auch viele daran knüpfende Problemfelder zwangsläufig mit erledigt werden. Nicht vergessen werden darf, dass nach wie vor enorme Anstrengungen erforderlich sind auf beiden Seiten. Die Zahlen der Studie sind letztendlich nur ein Zwischenstand und kein Ergebnis auf dem langen Weg.

Aber mal eine ganz andere Frage: Hat irgend jemand in irgendeiner Tageszeitung über diese Studie gelesen? Ich nicht! Ich wurde per Mail darauf aufmerksam gemacht von einem/r JurBlog-Leser/in.

Falls es jemand in einer Tageszeitung gelesen hat: Können Sie sich noch an die Berichterstattung über die Studie „Muslime in Deutschland“ erinnern, das vom Bundesministerium des Innern vorgestellt und publik gemacht wurde?

Wieso zeigt das Innenministerium kein Interesse an dieser Studie?

13 Kommentare
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  1. >Hat irgend jemand in irgendeiner Tageszeitung über diese Studie gelesen?

    Klar, war doch ganz grosses Thema in der Hürriet, Sabah, Milliyet,…

  2. Ist doch Traurig das nur die Türkischen Zeitungen über diese Studie berichten und nicht die Deutschen .
    Wobei es doch eher dem gemeinsamen zusammen leben, hier in Deutschland , dienlich sein könnte.
    Leider Gottes ist diese Studie nicht für Hetzkampangen zu nutzen und wird deshalb bald auch wieder untergehen.

  3. Doch, dass wurde auch in vielen deutschen Tageszeitungen thematisiert.

    Die Welt:
    http://www.welt.de/welt_print/article1666937/Der_Tuerke_das_unbekannte_Wesen.html

    und

    http://www.welt.de/muenchen/article1665481/Uni-Studie_sieht_Tuerken_als_Integrationsmotor.html

    Kölner Stadtanzeiger:
    http://www.ksta.de/html/artikel/1202797137541.shtml

    taz:
    http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/deutsch-ist-die-basis/?src=AR&cHash=b1af6982aa

    Ebenfalls in der taz, ein Interview mit dem Herausgeber:
    http://www.taz.de/nc/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2008%2F02%2F23%2Fa0175&src=GI&cHash=f695d36a86

    WAZ:
    http://www.derwesten.de/nachrichten/nachrichten/politik/2008/2/12/news-23075339/detail.html

    etc.

  4. @ Alex

    Danke für die Links. Sie haben sich wirklich Mühe gemacht, sogar die Inhalte durchzulesen.

    Auf meine zweite Frage sind Sie aber nicht eingegangen: Können Sie sich noch an die Berichterstattung über die Studie “Muslime in Deutschland” erinnern?

    Haben Sie das Gefühl, dass die Berichterstattung und die Debatte über die beiden Studien ähnlich intensiv verläuft?

  5. @E.S.

    Nein, sicher nicht. Aber man muss auch bedenken, dass „Muslime in Deutschland“ eine Studie des Bundesinnenministeriums war und ganz Deutschland abdeckte, während es sich hier „nur“ um eine Studie der Uni Würzburg handelt die sich auf den Rhein-Neckar-Raum begrenzt. Aber es liegt sicher auch daran, dass sich positivie Meldungen nicht so ausschlachten lassen. Wobei man die Studie natürlich auch umgekehrt lesen kann, wie es z.B. der taz-Reporter macht, also dass z.B. immer noch fast 40% der türkischstämmigen Jugendlichen keine deutschstämmigen Freunde habe und sich da in der Zukunft noch viel ändern muss.

  6. @ Alex

    Aber man muss auch bedenken, dass “Muslime in Deutschland” eine Studie des Bundesinnenministeriums war

    Der Studienleiter hatte selbst ein Auftrag des Innenministeriums verneint. Die Studie war nicht die des Innenministeriums.

    Im übrigen haben Sie aber Recht. Positive Meldungen lassen sich nicht ausschlachten. Was die taz angeht: Sicher sind nicht alle Wert optimal. Allerdings ist das positive an der Studie, dass ein eindeutiger positiver Trend zu verzeichnen ist. Man kann alles gut oder schlecht reden. So waren auch in der Studie über Muslime viele positive Aspekte, die aber unerwähnt geblieben sind.

  7. Gestern habe ich im deutschen Fernsehen etwas erfahren, was mich doch erschreckt hat, in Cosmo-tv vom WDR, am sonntag um 15:50 (Wiederholung am Dienstag, 4.3. um 13:30) : Da schickt ein ausländisches Religionsministerium Imame nach Deutschland, welche die Landessprache nicht können und auch nicht brauchen. Die geben nun türkischen bzw. deutschen Kindern Koranunterricht, und das ist eine gute Sache. Aber was ich nicht wusste, zumindest nicht in Europa vermutete : die Kinder lernen nur das arabische Alphabet und lesen laut, aber was die Worte bedeuten wird nicht erklärt. Ich hoffe, ich habe mich verhört, so kann man doch mit Gottes Wort nicht umgehen, oder, als reine Lautmusik, reines Wortgeklingel ? Der eigentliche Religionsunterricht findet dann in der Moschee statt, wo der Imam den Inhalt erklärt und erzählt was er will, oder genauer, was er gelernt hat. Katechismus also. Mit der Methode ist es dann leicht zu behaupten, das steht im Koran, findet ja keiner. Das erinnert fatal an die pakistanischen Medresen, aus den dort kasernierten pubertären, frustrierten Jugendlichen gingen dann die Taliban hervor, die koranunkundigen Koranschüler. Oder man denkt an die berüchtigte König-Fahd-Akademie, eine deutschfeindliche Exclave in Bonn.

    Der Unterricht ist natürlich getrennt, die Knaben kommen durch das Hauptportal, die Mädchen durch den Keller. In einem südosteuropäischen Lande, wo die sunnitische Orthoodoxie Staatsreligion ist, mag das schon in Ordnung sein, in den westlichen Ländern geht das anders : nur die Gemeinschaftserziehung lehrt die pubertierenden Jungen den Respekt vor den Mädchen, den zukünftigen Müttern, anstatt sie durch abschottung, dauerndes Geschwätz über die Natur des Weibes und durch Vermummummungen aufzugeilen. Nun, noch sind solche Schulen und solche Imame nicht Legion.

    Bei der Reportage in der Familie fiel auf, dass die Buben ein grammatikalisch perfektes Deutsch sprechen, aber mit einem starken akzent. Fremdländische oder ialektakzente sind eine Belastung bei der Arbeitssuche. Das ist zwar böse und diskriminierend, aber ein Faktum. Wie sollen solche Kinder einmal Landtagsabgeordnete, Bürgermeister oder Bundespräsident werden können (ich weiß, die Stellenangebote sind rar). Zehnjährige Kinder, offensichtlich im Lande geboren, müssen beide Sprachen lautrein beherrschen. Und sie haben ein recht, Religion als Religion zu erfahren, sie zu verstehen, sie zu denken, und nicht als art pour l’art. Gottes Wort hat einen sinn, und den entdeckt man mit dem Fingerauf der Buchseite. Wir rühmen uns doch immer,im Islam gäbe es keinen Klerus… Und wenn die Kinder Deutsche sind, dann haben sie ein Recht, das Wort Gottes in ihrer Sprache zu lesen und zu denken. Vor Jahren habe ich in einer Radiosendung gehört, wie ein Mädchen sagte : Nein, ich lese den Koran lieber auf Deutsch, da verstehe ich ihn besser.“ Diese ausländischen Religionsbeamten scheinen das nicht zu fördern.

    Ich frage mich, ob überhaupt der Koran für Kinder greifbar ist. Zwar gibt es in sicher zuhauf bei den Bertelsmännern, doch sind die Einleitungen da von orientalisten und Ungläubigen geschrieben. Die ahmadiyya in Frankfurt und Hamburg tut viel für dieVerbreitung des heiligen Buches, aber mit den langen abhandlungen über ihren Khalifen können sunniten, Schiiten und Aleviten wenig anfangen
    Zwei Dinge fielen mir auf, mit Bewunderung : Die beiden Moderatoren sprechen ein schönes theaterdeutsch.
    Die Moderatoren enthielten sich jedes Kommentars.

    Nächsten Sonntag, 9. März kommt der dritte Teil der Reportage über den ausländischen Imam. Dann will er vom Kopftuch sprechen, und vom weibe. Ich stelle dann schon mal meine Hypericumtropfen bereit.

  8. Die
    dtudie is wieder mal ein Gerüst aus Lügen.
    Jede antitürkische Stimme wird gleich dikreminiert ,diskreditiert und von solchen Multikultirassisten zum Schweigen gebracht.
    Türken verwüsten in Leipzig Diskos , Restorants ,brennen Häuser ab -Terrorismus im kleinen- darüber erscheinen keine Artikel,und wenn wie in den Fernsehesendern, durfte nicht erwähnt werden , daß es sich um türken handelt.
    Es gibt viele Migranten, die sich gut integrieren.Russen Jugoslaven,Polen,Südamerikaner, keiner Fällt negativ auf.
    Nur Muslime, speziell Türken und Libanesen fallen durch ihren ,,Mini- Terrorismus´´auf.
    Wer was dagegen sagt wird Diskremiert,Kock, Rösch etc.
    Wenn das Meinungsfreiheit und integration ala Roth ist, dann scheiße ich drauf.

  9. @Ö.Bedir
    Klare Worte!!
    Sehe ich genauso!
    Warum sind nur wir so (negativ) auffalend????
    Spielt viel. die Religion eine Rolle???
    Nicht allein wir (Türken, Libanesen,Marokaner) sind die kriminellen! Polen, Jugoslaven Serber Russen sind viel viel schlimmer…
    Aber natürlich sieht man spez. die Moslems als Schwer kriminelle. Wieso ist das so???
    Wenn der Pole wertvolle Sachen klaut und der Türke zwei Eier; Ist es sofort so, als hätte der Türke Bank ausgeraubt und der Pole Tafel Schokolade geklaut!!!!

    Wenn das Meinungsfreiheit und integration ala Roth ist, dann scheiße ich AUCH drauf!!

  10. Interessant. Hier werden zwei Studien aufgeführt. Die eine besteht aus Fakten, die andere aus Wünschen. Warum die zweite nicht so bekannt ist? Beispiel:

    Wir haben an unserer FH zwei (!) Türken. Bei 14% AbiQuote schaffen vielleicht 2% das Studium (nur ein Beispiel!). Aha. Ist dass das Ziel der Türken?

    Beispielfrage: Wünschen Sie sich einen FH Abschluss? 2005: 20%; 2007: 30% mal angenommen. Ist das eine Verbesserung? Nein! Es zeigt nur, dass Türken unter Druck geraten, es in Sachen Ausbildung finden schwerer haben und deswegen nachziehen MÜSSEN, es sich WÜNSCHEN aber es nicht unbedingt auch TUN. Mmn hat das nichts mit freiwilliger Integration zu tun.
    Wichtig ist, was erreicht wird!

    Noch ein Beispiel: Ein Freund von mir ist Handy Verkäufer. Mehrmals hatte er das Phänomen, dass ein Türke alle Anbieter durchprobiert hat, weil er überall Schufamäßg durch war. Zudem wurden 4 Verträge auf einmal abgeschlossen, um die Prämie von 200€/Stk zu bekommen. Bezahlen konnte er es natürlich nicht. Vielleicht gehörte er aber ja auch zu den 30% Schulabbrechern.

    Die Quote von 95% zweisprachigen Türken finde ich traurig! 5% leben in Deutschland und sprechen kein deutsch! Oder sind dies Türken, die kein türkisch mehr können?

    Ich lebe auf dem Land. Probleme habe ich ausschließlich mit Südländern. Der Mann einer Freundin wurde von einem abgestochen. Prügeleien in der Disco verursachen bei uns zu 50% Türken (bei ca 3% Quote in der Disco). Warum gilt man beim Vorbringen von Erfahrungen als Rassist?

    Ich kenne die Türken an unserer FH, sie sind nett, sprechen gut deutsch und sind gebildet. Warum nicht immer so? Jeder kann die Hauptschule schaffen, es sei denn man hat eine geistige Behinderung oder sonstige sehrsehr ungünstige Umstände. Wikipedia hilft immer weiter!

    Freundliche Grüße an diejenigen hier im Forum, die ebenfalls fehlerfrei deutsch schreiben können. Es geht hier doch auch!!

  11. Nicht allein wir (Türken, Libanesen,Marokaner) sind die kriminellen! Polen, Jugoslaven Serber Russen sind viel viel schlimmer…

    Typischer islamofaschistischer Rassismus.
    Jeder weiss, dass Moslems die Kriminalstatistik (Gewaltverbrechen) anführen.
    Schon mal eine deutsche Haftanstalt besucht: Erste „Fremdsprache“: türkisch, dann arabisch!

  12. pi-news

    Sehr lesenswert!

  13. Seit wann ist PI denn lesenswert? 😀

    Und warum wird ein längst toter Artikel nach einem Jahr mit reisserischen Kommentaren misshandelt? Und dazu drei Kommentare in zwei Tagen?

 

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