117 deutsche Auslandsschulen in 61 Ländern

27. März 2008 | Von | Kategorie: Gesellschaft, Leitartikel | 20 Kommentare |

Dank einer Anfrage der FDP-Fraktion (16/7775) gibt es nähere Details zu deutschen Schulen im Ausland. Aus der Vorbemerkung der Anfrage geht hervor, dass die in 61 Ländern verteilten 117 deutschen Auslandsschulen eines der wesentlichen „Aushängeschilder“ der Bundesrepublik Deutschland seien. Sie würden maßgeblich zur Vermittlung eines positiven Deutschlandbildes beitragen und würden damit einen erheblichen Beitrag zum internationalen Bildungsmarketing der Bundesrepublik Deutschland leisten.

Deutsche Schule IstanbulDurch die Vermittlung deutscher Sprachkenntnisse würden sie ausländischen Kindern und Jugendlichen den Weg in das System der deutschen Bildung ebnen – und eine kulturelle Brücke schaffen, die für die politischen wie wirtschaftlichen Interessen von unschätzbarem Wert seien. Allerdings nehme das Interesse am Erlernen der deutschen Sprache immer weiter ab – was wiederum dramatische Folgewirkungen hinsichtlich der Anwerbung ausländischer Studierender und Nachwuchswissenschaftler habe.

Die Antwort der Bundesregierung (16/8034) offenbart weitere Einzelheiten: Die Gesamthöhe der Förderung aus Bundesmitteln beispielsweise habe im Jahr 2007 rund 135 Mio. Euro betragen und werde 2008 auf rund 147 Mio steigen. In diesen Kosten seien auch die Kosten für die Vermittlung und Finanzierung von notwendigen deutschen Lehrkräften enthalten.

Grundlage der Förderung seien die vom Auswärtigen Amt erlassenen „Richtlinien für die finanzielle Förderung der Deutschen Schulen im Ausland“.

Die Aufnahmerichtlinien der Schulen würden durch das Auswärtige Amt genehmigt, sofern sie die Ziele und Grundsätze der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik in angemessener Weise berücksichtigen. Dazu gehören u. a. das Diskriminierungsverbot, die bevorzugte Berücksichtigung deutscher Staatsangehöriger und Muttersprachler sowie die Stärkung des Begegnungsgedankens. Der generell aus Deutschland vermittelte Schulleiter stelle sicher, dass die Aufnahmerichtlinien befolgt werden. Grundsätzlich würden aber alle Kinder deutscher Mitarbeiter aufgenommen.

Können Sie sich noch an die Debatte über türkische Schulen in Deutschland erinnern? Der türkische Premier Recep Tayyip Erdogan wurde heftigst für seine Idee kritisiert, in Deutschland türkische Schulen zu eröffnen. Wieso eigentlich? Insbesondere die Vorbemerkungen der FDP-Fraktion lassen Auslandsschulen für jedes Land als unverzichtbar erscheinen.

Während in der Türkei relativ wenige Deutsche leben, gibt es dort bereits vier deutsche Auslandsschulen, eine Universität ist in Planung. In Deutschland dagegen leben fast drei Millionen türkischstämmige Menschen und an fast jeder Großstadt gibt es türkische Konsulate, in denen Entsandten aus der Türkei ihren Dienst leisten ohne eine Chance zu haben, Ihre Kinder in türkische Schulen zu schicken.

In Anbetracht dieser Faktenlage erscheinen die Reaktionen auf die Idee vom türkischen Premier schlicht heuchlerisch.

20 Kommentare
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  1. Spielen sie nicht das Sandmännchen, lieber E.S., Erdogan will türkische Schulen für die (Dauer)Migranten in D-Land und daran kann D-Land nunmal kein Interesse haben.

  2. @ Tuotrams

    Wenn Sie die Äußerungen Erdogans genauer unter die Lupe nehmen, werden Sie lesen, dass er türkische Schulen in Anlehnung an die deutschen Schulen in der Türkei vorgeschlagen hat.

  3. Lieber ES,
    so lange man uns nicht die Köpfe einschlägt, verbrennt, oder durch die Straßen hetzt, können wir auch wenn wir benachteiligt werden, uns glücklich schätzen. Wir sollten nicht vergessen dass wir in deutschland leben. Ein Land in dem rechte Schläger geschützt und Ausländer/Migranten/Pack von so genannten Christdemokraten zu Freiwild erklärt werden. Assimilieren oder erschlagen werden, um dies zu verstehen, brauche ich keine türkische Schule.

  4. @ Asim

    Ãœbertreiben wir da nicht ein bisschen?

  5. @ E.S.
    Übertreiben wäre da vieleicht das falsche Wort, ich würde eher sagen aus einem anderem Blickwinkel sehen , wie so manch ein Deutscher.
    Asim hat nicht unrecht wenn immer wieder über die Negativbeispiele berichtet wird , jedoch die Positivenbeispiele ausser acht gelassen werden.
    Es werden nie die Erungenschaften der hier lebenden Türken , sondern immer nur die Negativbeispiele erwähnt.
    Somit drängt sich dem Deutschen doch der Blickwinkel , den Asim angesprochen hat , doch nur auf.

  6. @Asim

    Warum seid ihr dann alle noch hier, wenn es in D-Land kaum auszuhalten ist ? Diese Frage müssen sich insbesondere die notorischen Integrationsverweigerer gefallen lassen.

    Leute wie sie sind einfach scheiss undankbar, der deutsche Staat hat 100 Mal mehr für jeden einzelnen türkischen Migranten getan als die Türkei jemals leisten wird – das ist ein Fakt! Und dafür erwartet man in D-Land NICHTS, lediglich die Einreihung in die Gesellschaft. Warum haben damit nur die Türken Probleme ?

    @ES

    Erdogan hat im gleichen Zusammenhang doch auch die mangelnden Türkischkenntnisse der Dauermigranten angesprochen und sich auch sonst so benommen als wolle der die Leute hier noch stärker zurück in die Türkei „integrieren“.

  7. @ Tuotrams

    Den Eindruck hatte ich nicht. Er hat nur betont, dass die Beherrschung der Muttersprache das Erlernen einer Fremdsprache erleichtert. Ansonsten kann ich mich daran erinnern, dass er gesagt hat, dass Türken sich in Deutschland integrieren sollen ohne die Identität aufzugeben.

  8. @ Tuotrams
    Zu Ihrer Info , die hier lebenden Türken haben all diese rechte die Sie ansprechen sich selbst verdient.
    Man hat uns hier nichts geschenkt.
    Also kommen Sie bitte aus Ihrer gönnerhaften ecke mal raus.

    Die Türken haben auch eine hohe Rechnung für das was Sie erhalten haben bezahlt, oder haben Sie vergessen das die Türken die jenigen waren die die Arbeit verrichtet haben die ein Deutscher nicht machen wollte ?
    Ausserdem haben viel Türken bei Ihrer Arbeit auch genug Ihrer Gesundheit eingebüßt, ich spreche da aus eigener Erfahrung aus der Familie.(Eisenwerke Brühl, Ford Werke)
    Nur wenn man etwas anspricht ist das nicht unbedingt undankbarkeit , sondern eher ein Aufmerksam machen auf die Probleme die man hier hat.
    Ist das so falsch ?
    Ich dachte das der Deutsche im vergleich zum Türken Kritikfähiger ist , oder irre ich mich ?
    Es gibt genung beispiele dafür das die Türkischegeselschaft in Deutschland mit seinem beitrag die Sozialschmarotzer aus den eigenen Reihen abdeckt und sogar noch etwas für die Deutschensozialschmarotzer übrig bleibt.
    Was bitte machen den Sie als Deutscher für Ihre eigenen Kriminellen oder Sozialschmarotzer ?
    Die werden schön ausseracht gelassen und immer wieder auf die anderen gezeigt.
    Super leistung , meine begeisterung kennt keine grenzen .

  9. Lieber E.S.,

    Mag sein, das ich übertreibe.
    Aber meine Befürchtungen sind aber auch nicht unbegründet. Angesichts der Ereignisse kann hier nicht nur von Paranoia die Rede sein. Ich bin auch kein Feind der Deutschen, ich bin nur ein Bürger der Sorgen hat. Heute bekomme ich die Gewalt durch die Medien mit, aber wer garantiert mir, das eines Tages, meine Kinder es nicht am eigenen Leib erfahren.

    Solche wie Tuotrams haben ein Problem, wenn wir unsere Stimme erheben. Migranten haben nun mal nichts zum sagen, sie haben es zuertragen. Stell keine Fragen und gehe deiner Arbeit nach, wenn hin und wieder einer erschlagen wird, dann ist es nun mal so. Schließlich geht es uns ja gut hier, also müssen wir auch bereit sein diesen Preis zu zahlen.

    http://www.wsws.org/de/2008/mar2008/hage-m19.shtml

  10. @ Tuotrams

    wieso ich noch hier bin?
    Weil ich vielleicht hier geboren und aufgewachsen bin.
    Weil ich eine Tochter im Grungschulalter habe, die außer ein paar Wörter kein türkisch spricht.
    Weil ich deutscher Staatsbürger bin.
    Weil ich deutschland als meine Heimat anerkenne.
    Dies sind ein paar Gründe wieso ich hier bin.
    Aber dies genügt Ihnen vermutlich nicht.
    Akzeptanz und Anerkennung, dürfen wir, vermutlich von Ihnen nie erwarten.

  11. Herr E.S

    Es tut mir leid, hier vom Thema abgeschweift und Ihre Seite für mich als Ventil missbraucht zu haben.

    Zum Thema Auslandsschulen:
    Solange türkische Lehrer in Deutschland ausgebildet werden, hätte ich nichts dagegen. Da türkische Lehrer denke ich eher auf türkische Schüler eingehen können, die die deutsch Sprache nicht so beherrschen.

  12. @ Asim

    Den von Dir angesprochenen Fall verfolge ich ebenfalls mit großem Interesse. Leider berichten bisher nur die türkischen Zeitungen davon. Als einzige deutsche Zeitung hat meines Wissens bisher nur die Frankfurter Rundschau ein Paar Artikel dazu veröffentlicht. Ich habe mich schon oft gefragt, ob ich über diesen traurigen Fall schreiben soll. Allerdings sind die Ermittlungen bisher zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen. Die Todesursache ist immer noch ungeklärt. Mich wundert in diesem Zusammenhang eher die fehlende Aufmerksamkeit deutscher Medien. Einen faden Beigeschmack hat die Geschichte allemal, zumal es in dem Revier schon mal zu ähnlichen Fällen gekommen sein soll. Unter den Opfern sollen damals aber deutsche Staatsbürger gewesen sein, weswegen ich das ganze nicht als eine gezielte Tat gegen Ausländern werten möchte.

    Ich bin der Überzeugung, dass wir uns selbst und auch unserem Umfeld das Leben nicht gerade einfacher machen, wenn wir solche Einzelfälle, von der wir nicht einmal wissen, was die Todesursache ist, pauschalisieren. Insbesondere wir Türken sollten mittlerweile gelernt haben, wie Pauschalisierungen ankommen. Es ruft lediglich Ablehnung und Ärger hervor.

    Das einzige was wir aus diesem Fall lernen ist, dass die Medien nur Interesse an einem solchen Fall zeigen, wenn ein Deutscher betroffen ist. Ich möchte mir nicht einmal ausmalen, was passiert wäre, wenn ein Deutscher in der Türkei in einer höchst dubiosen Weise in einem Polizeirevier ums Leben gekommen wäre. Hier ist aber Kritik an die Medien zu richten und nicht an „die Deutschen“. Je stichhaltiger und begründeter eine Kritik ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ernst genommen wird.

    So, jetzt habe ich genug gepredigt! Ich glaube, ich werde das Thema demnächst mal in die Hand nehmen, sobald ich die Zeit finde.

  13. Hier jammert der unterprivilegierte Türke wieder einmal.
    Deutsche Schulen im Ausland werden vom Deutschen Staat finanziert.
    Deutsche Schulen im Ausland werden vor allem für Deutsche eingerichtet, die wieder nach Deutschland zurückkehren. Für Deutsche die im Ausland arbeiten und zwar eine qualifizierte Arbeit verichten.
    Für Deutsche die ihre Muttersprache beherrschen, für Deutsche die keine Sozialhilfe und Kindergeld im Ausland erschleichen.
    Sollte der Tag kommen an dem Kindergeld und Sozialhilfe immer vom Heimatland bezahlt werden muß,
    ( so wie die Idiotenpolitiker der BRD es gewähren) wird endlich der Exodus in Richtung Türkei einsetzen.
    Also jammert nicht mehr, schaut lieber was ihr euerem großen Staat wert seid.
    Solange Türken in der Türkei die Deutsche Krankenversicherung abkassieren, solltet ihr ganz kleine Döner backen.

  14. @ Albert
    eigentlich könnten sie meinen unterprivilegierten HIntern mal ………

    Aber so weit, soll es doch nicht kommen.
    Herr Albert, auch wenn es die Birne nicht zulässt, müssen sie akzeptieren, dass wir ein Teil dieses Systems sind. Uns gibt es heute und morgen wird es uns auch noch geben.

  15. @ Asim

    Was Albert sagte ist doch nun mal größen Teils wahr. Der deutsche Staat finanziert seine Schulen im Ausland. Aber was wäre mit türkischen Schulen hier in Deutschland? Glauben sie wirklich, die Türkei die Schulen im Ausland finanzieren würde oder würde eher der deutsche Staat wieder dafür aufkommen müssen? Ich hoffe, dass auch für sie die Antwort auf der Hand liegt…
    Ich habe die ganze Zeit über Ihre letzten Aussagen nachgedacht, dass die Türken ein Teil des deutschen Systems seien. Leider bin ich zu keinem Ergebnis gekommen, sodass ich diese Aussagen leider nicht kommentieren kann. Wiederrum habe ich mir die Frage gestellt, ob sie ein wichtiger Teil sein könnten, was ich eher bezweifle, oder ob sie ein verzichtbarer Teil sind. Dies sei so ersteinmal in den ‚Raum‘ gestellt.

  16. @ Albert

    Sie vertauschen da irgendetwas. Der Vorschlag kam von Erdogan und gejammert haben sicher nicht die Türken. Oder bin ich jetzt im falschen Film?

  17. Ist das vielleicht nicht das typische Muslimgejammer?
    Im Text steht :
    Während in der Türkei relativ wenige Deutsche leben, gibt es dort bereits vier deutsche Auslandsschulen, eine Universität ist in Planung. Aber finanziert diese Schulen die Türkei?
    Im Text steht:
    In Deutschland dagegen leben fast drei Millionen türkischstämmige Menschen und an fast jeder Großstadt gibt es türkische Konsulate, in denen Entsandten aus der Türkei ihren Dienst leisten ohne eine Chance zu haben, Ihre Kinder in türkische Schulen zu schicken.
    Läßt hier nicht der türkische Staat seine Mitbürger schmählich im Stich? Warum hat er nicht schon vor Jahren auf seine Kosten Schulen gebaut und unterhält sie? Für Moscheen ist doch auch genügend Geld vorhanden. Ist es verboten in Deutschland Schulen zu bauen? Glaubt dieser Erdogan es muß umsonst sein?
    Ich bin der Meinung, die meisten Türken in Deutschland kennen ihre Heimat nicht.
    In Deutschland wird mit Erdgas geheizt, in der Türkei mit getrocknetem Mist. In Deutschland kommt sauberes Wasser aus der Leitung, in der Türkei gehen Frauen mit dem Blecheimer zum Brunnen.
    In vielen Dörfern gibt es keine Stromversorgung, viele Straßen sind unbefestigt, die Müllabfuhr funktioniert nicht ( wahrscheinlich sind alle qualifizierten Müllmänner in Deutschland). Selbst in den Fremdenverkehrshochburgen sieht man an allen Ecken und Enden das nur gepfuscht wird.
    Also fahrt mal nach Hause und schaut euch um. Geht aufs türkische Sozialamt und fragt nach einer kostenlosen, beheizten Wohnung und nach Grundsicherung, oder seid einfach zufrieden in Deutschland.
    Ich kann euch versichern, wenn der Deutsche sagen dürfte was er wollte, ihr würdet euch wundern.

  18. @ Albert

    Es ist schon richtig, dass die Türkei nicht so viel Geld hat. Es ist auch richtig, dass die Türkei ein Entwicklungsland ist. Es ist aber verlogen, wenn ein Gejammer durch ganz Deutschland hinwegweht nur weil Erdogan Schulen vorgeschlagen hat und dann zu sagen, wieso hat die Türkei bisher keine Schulen errichtet.

    Die Moscheen in Deutschland wurden nicht mit Geldern aus der Türkei gebaut sondern mit Spendengelder der hier lebender Türken. Geschenkt bekommen haben Türken in Deutschland wirklich nicht viel.

    Darum geht es in Beitrag aber auch nicht. Es geht um die Doppelmoral deutscher Politiker und die der Medien. Ich jammere nicht, gebe nur Zahlen wieder und mache auf Tatsachen aufmerksam, bei denen Sie offensichtlich klein werden, dass es nicht mehr viel nach unten geht. Gejammert haben andere. Daran wird sich auch dann nichts ändern, wenn Sie das letzte Stück auch noch sinken.

  19. naja, ich weiß nicht Albert ob das nicht pauschalisiert klingt? Ich glaube etwas mehr Tolleranz könnte keinen schaden!

    ________________________
    juristische Ãœbersetzung Englisch Deutsch

  20. Allein diese Aussage „Die Gesamthöhe der Förderung aus Bundesmitteln beispielsweise habe im Jahr 2007 rund 135 Mio. Euro betragen“ ist schon sehr gigantisch – ich musste mir euren Blog einfach noch mal durchlesen er ist sehr gut. Hättet Ihr etwas dagegen wenn ich Ihn Bookmarke?

    Ulf vereidigter Übersetzer für juristische Übersetzung

 

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