Yes, we Cem? Von wegen!

27. November 2008 | Von | Kategorie: Feuilleton, Leitartikel | 27 Kommentare |

Vierzehn Tage nach der Wahl Barack Hussein Obamas zum US-Präsidenten (05.11.2008) und vier Tage nach der Wahl Cem Özdemirs zum Bundesvorsitzenden der Bündnis 90/Die Grünen (15.11.2008) antwortete Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) auf die Frage, ob ein Einwanderer die Bundesrepublik regieren könne mit: „Ja, warum denn nicht“ (19.11.2008). Es sei nur noch „eine Frage der Zeit“, bis ein eingebürgerter Türke ins Kanzleramt einziehe, sagte er. Wie viel Zeit bis dahin vergehen müsse, ließ er allerdings offen.

Bild-Titelseite vom 24.11.2008

Bild-Titelseite vom 24.11.2008

Seit der Schlagzeile der Bild-Zeitung „Grünen-Chef Özdemir fordert Türkisch-Unterricht an Deutschen Schulen“ (24.11.2008) scheint die Frage beantwortet zu sein. In Deutschlands Flüssen muss noch sehr viel Wasser hinabfließen, damit Deutschland bereit ist für ein „Yes, we Cem“.

Cem Özdemir hatte den Tageszeitungen Bild und Hürriyet ein Interview gegeben, das in beiden Blättern in der jeweiligen Sprache abgedruckt wurde. Er wurde unter anderem gefragt, ob es ein Fehler ist, dass in deutschen Schulen alle möglichen Fremdsprachen unterrichtet werden – aber kaum Türkisch. Seine Antwort lautete im Wortlaut:

„Auf jeden Fall. Zweisprachigkeit ist in der globalisierten Welt ein großes Plus und ein Potenzial, das wir stärker nutzen müssen. Deutsch muss für Kinder, die hier leben und aufwachsen, immer die wichtigste Sprache sein. Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass Kinder mit Migrationshintergrund ihre Mehrsprachigkeit entfalten können. Warum soll an deutschen Schulen neben Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch nicht auch mehr Türkisch angeboten werden?“

Das einzige, was die Bild-Redaktion dieser Antwort entnehmen konnte, war eine angebliche Forderung Cem Özdemirs nach mehr Türkisch-Unterricht, obwohl von einer Forderung überhaupt keine Rede war. Mit XXL-Lettern auf der Titelseite wurde die eigentliche Botschaft zwischen den Zeilen, die bei der Bild-Zeitung besonders weiträumig ausfallen und viel Raum für Interpretation lassen, unters Volk gebracht: Der Türke will – erst kürzlich zum Parteichef gewählt – jetzt schon Türkisch-Unterricht an deutschen Schulen!

Im Lichte der hitzigen Debatten vergangener Tage mit bis zum Türkischverbot auf deutschen Schulhöfen wusste die Redaktion sicherlich sehr gut, was sie erreichen wollte beim Otto-Normal-Verbraucher an der Kassenschlange beim Lebensmitteldiscounter um die Ecke, der nach getaner Arbeit sein sauer verdientes Geld in Butter und Brot steckte beim feierabendlichen Einkauf, während der ungebildete, arbeitslose Türke – weil ohne Deutschkenntnisse – sich gemütlich vom Sozialamt durchfüttern ließ auf Kosten derer, die gerade die Bild-Schlagzeile lesen. Perfekt!

Die Schlagzeile der türkischen Hürriyet dagegen, konzentrierte sich auf eine andere Antwort Cem Özdemirs. Er antwortete auf die äußerst dumme Frage, ob er sich einen türkischstämmigen Kanzler, einen Minister vorstellen könne, der vielleicht seinen Amtseid auf den Koran schwört – als ob man in Deutschland ein Amtseid auf die Bibel schwört, dennoch mit:

„Genau das sollte sich ändern, dass vor allem gefragt wird, worauf ein Minister seinen Amtseid ablegt. Ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft farbenblind wird. Dass es völlig unerheblich ist, woran jemand glaubt. Entscheidend muss doch sein, wie gut, qualifiziert und überzeugend ein Politiker ist. Wichtig ist doch, wo ein Politiker hin will – nicht, wo er herkommt. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass es in Deutschland bald die erste Ministerin mit Migrationshintergrund gibt, bei der genau das keine Rolle spielt.“

Die Schlagzeile der Hürriyet hingegen traf zur Abwechslung den Kern der Aussage: „Genau diese Frage sollte nicht gestellt werden“. Was aber machte die Bild-daraus? Sie sorgte dafür, dass die Nachrichtenagenturen ddp, AFP, epd und AP in mehr oder weniger abgeänderter Form Folgendes Verbreiten: „Özdemir äußerte die Hoffnung, dass möglichst bald ein Muslim oder eine Muslimin in Deutschland ein Ministeramt bekleidet (…).“ Laut Angaben des BILDblogs – die Bild-Meldungen besser recherchiert als die Bild-Zeitung selbst – soll Thomas Drechsler, Chefredaktion Politik der Bild-Zeitung, diese Behauptung als eine Bild-Vorabmeldung vom Interview verschickt haben, die von den Nachrichtenagenturen ungeprüft übernommen wurde. Aus „Minister mit Migrationshintergrund“ wurde „Muslim“. Ãœberlebenswichtige Umdeutung für islamophobe Internet-Portale. Aber auch viele Online-Ausgaben sog. seriöser Tageszeitungen (u.a.: Zeit, Die Welt, Tagesspiegel, Kölner Stadtanzeiger) haben die Meldung ebenfalls ungeprüft ihren Lesern zur Verfügung gestellt. Erst nachdem die Meldung ausreichend verbreitet war, haben einige – nicht alle! – Nachrichtenagenturen und mit Ihnen einige Online Portale es korrigiert. Aus einem muslimischen Minister wurde wieder ein Minister mit Migrationshintergrund.

Welche Intention hinter dieser Vorgehensweise der Bild-Zeitung möglicherweise steckt, braucht man nicht weiter auszuführen. Viel interessanter ist ein anderer Punkt: Seit dem Erscheinen der Bild-Schlagzeile macht deutschlandweit eine Diskussion die Runde, die flüssiger ist wie Wasser – schlicht überflüssig. Politiker und selbst Wissenschaftler diskutieren über Sinn und Unsinn einer Forderung, die es überhaupt nicht gibt und versäumen dabei nicht, Populismus auf einem Niveau zu betreiben, die alle bekannten Formen der Superlative sprengt: von „wir sollten … nicht mit Türkisch als Schulfach die Bildung in Deutschland zur ‚Wünsch-dir-was‘ Veranstaltung mit buntem Regenbogen-Spektrum ausbauen“ (Thomas Strobl, Generalsekretär der CDU in Baden-Württemberg) bis hin zu „Auch Schülern mit türkischsprachigem Elternhaus wäre nicht damit gedient, wenn am Ende auf dem Schulhof und auch im Unterricht türkisch gesprochen würde.“ (Würzburger Bildungsforscher Heinz Reinders laut Die Welt) sind viele Phantastereien dabei. Sowohl erstere als auch letztere wurde überhaupt nicht „gefordert“ und sollte auch nicht zur Debatte stehen, zumal Türkisch-Unterricht an Deutschen Schulen seit dem türkisch-deutschen Kulturvertrag vom 8.5.1957, dessen Artikel 1 und 4 den Muttersprachunterricht regelt, nichts Neues ist.

Ohne auf die Bedeutung der türkischen Sprache oder die Notwendigkeit von Türkisch-Unterricht näher einzugehen, macht das dargelegte Gesamtbild vor allem eines deutlich: Große Teile der deutschen Medienlandschaft, nicht wenige Politiker Deutschlands und selbst gebildete Akademiker sind nicht einmal bereit für einen türkischstämmigen Partei-Chef der Grünen, geschweige denn für einen Deutschen Barack Hussein Obama. Von wegen „Yes, we Cem“.

Cem Özdemir hält sich seit seiner Kandidatur für den Posten des Grünen-Chefs zu Integrations- und Migrationsthemen merklich zurück und geht meist nur auf Nachfrage darauf ein. Auf dem Grünen-Parteitag beispielsweise, wo Cem Özdemir zum Grünen-Chef gewählt wurde, viel vor allem auf, dass Claudia Roth einen Großteil ihrer Rede den Integrationsthemen widmete während Cem Özdemir die Thematik weiträumig mied. Paradox!? Schaut man sich aber das Vorgehen der Bild-Zeitung und das lemmingartige Verhalten der übrigen seriöseren Medien sowie einiger Politiker an, kann man seine Zurückhaltung verstehen. Wenn er sich äußert, wird es keine Rolle spielen, was er gesagt hat oder ob er richtig liegt. Was nicht auf die Titelseite passt, wird passend gemacht. Ein Politiker mit Migrationshintergrund – der sich auch noch anschickt, ambitioniert zu sein – passt offensichtlich nicht in das Bild in manchen Köpfen und muss daher mundtot gemacht werden.

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So verspielt Deutschland eine große Chance. Gerade ein junger Politiker mit Ambitionen und Migrationshintergrund ist eine große Chance für Deutschland, seinem erklärten Selbstbild als Integrationsland auch gerecht zu werden. Die Chancen, die ein Cem Özdemirs bietet, werden besonders deutlich, wenn man sich die bisherigen Ergebnisse und Misserfolge von Merkel, Böhmer, Schäuble & Co. samt Integrations- und Islamgipfel anschaut. Cem Özdemir mundtot zu machen wäre ein mindestens genauso großer Fehler, wie die Versäumnisse der letzten fünf Jahrzehnte. Es würde dazu führen, dass auch in den nächsten Jahrzehnten kein vernünftiges, von gegenseitigem Vertrauen getragenes und vor allem glaubwürdiges Integrationsprozess zustande kommt, was aber eine unabdingbare Voraussetzung ist, möchte man gemeinsame Erfolge auf diesem Gebiet feiern.

Apropos Wolfgang Schäuble – um auch den Schluss dieses Artikels mit einem Schäuble-Zitat einzuläuten: Wie es der Zufall will, begrüßte Wolfgang Schäuble am Tag der Bild-Schlagzeile (24.11.2008) die Zusammenarbeit von „Bild“ und „Hürriyet“, um die Integration und das Zugehörigkeitsgefühl zu fördern. Makaber*!

* [aus dem arabischen Wort maqâbir – Gräber, Friedhof]

27 Kommentare
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  1. Herr Özdemir meinte doch lediglich, dass Türkisch für Schüler angeboten werden sollen, deren Muttersprache doch auch türkisch ist, oder?
    Wo bleiben denn all die Pädagogen, die einem immer in der Schule eingetrichtert haben, dass man ZUERST die Muttersprache lernt und erst danach eine zweite Sprache dazu??!!
    Wer keine Basis hat, kann auch schlecht eine zusätzliche Sprache (z.B. Deutsch) lernen!
    Viele Kinder lernen bereits überhaupt kein türkisch mehr zu Hause, weil Eltern & Co. es ja auch nicht richtig beherrschen…
    Bei der deutschen Sprache scheitern die meisten ja dann auch noch. Beispiele findet ihr ganz bestimmt in eurer Nähe! Ich finds einfach nur Schade… Ich beherrsche die türkische Sprache doch auch nahezu perfekt und mir merkt man Urlaub auch nicht an, dass ich aus dem Ausland komme. Hat seine Vorteile, wenn man feilschen will 😉

    Außerdem macht es Spaß türkisch zu sprechen! Viele Deutsche könnten sich mal aufmuntern es zu lernen! Es ist ja vieles aus dem französischen übernommen 🙂 nur die Schriftweise ist anders. Und zwar im positiven Sinne. Es werden alle Buchstaben eines Wortes geschrieben, die man auch ausspricht!! 🙂

  2. Ach Leute ihr seid langweilig… Wo seid ihr denn bitteschön?
    Ich dachte, ihr wolltet mehr bewegen…?
    Wo sind eure Kommentare? Seid ihr eingeschlafen? Wo bleibt der Einsatz? 🙂

    Ich verstehe.. ihr sitzt nicht vor dem PC, sondern ihr handelt 😉
    Na klar… was sonst 🙂

  3. Muttersprachiger Unterricht ist schlicht eine Selbstverständlichkeit!

    Wie elif bereits angedeutet hat, ist Özdemirs Forderung pädagogisch nicht nur sinnvoll; es ist vielmehr eine Notwendigkeit. Auch aus völkerrechtlicher Sicht steht es den Minderheiten zu, ihre Muttersprache zu erlernen und selbstverständlich auch zu sprechen. Ich kann in diesem Zusammenhang auch nicht nachvollziehen, warum etwa im Schulhof die Muttersprache verpönt sein soll. Selbstverständlich spricht man in Gegenwart eines Lehrers oder Schülers, der kein türkisch spricht, deutsch, schon allein aus Höflichkeit. Die Argumentation, man soll doch bitte deutsch sprechen, um deutsch zu erlernen, ist schlichtweg unrealistisch. Die Förderung von Migrantenkindern gehört nicht auf den Pausenhof, sondern in die Klassenzimmer.

    Ich habe auch kein Verständnis dafür, wenn gerade die Unionspolitiker solche grundlegenden Minderheitenrechte in Frage stellen und populistisch auftreten. Sie sind doch gerade diejenigen, die etwa der Türkei die Verachtung von Minderheitenrechte vorwerfen. Da kann man nur den Kopf schütteln.

  4. Sie sind doch gerade diejenigen, die etwa der Türkei die Verachtung von Minderheitenrechte vorwerfen. Da kann man nur den Kopf schütteln.

    Meiner Meinung nach kappieren die Politiker noch gar nicht, dass wir hier leben wollen und auch weiterhin hier bleiben werden! Warscheinlich gehen sie immer noch davon aus, dass wir eventuell demnächst mal alle wieder in unsere Herkunftsländer verschwinden, wo doch auch sowieso Minderheiten weniger Rechte besitzen… So nach dem Motto: „ist ja nichts neues für die“

  5. […] Weiter: Zum ganzen Artikel […]

  6. Richtigerweise hat Cem Özdemir vorgeschlagen auch türkisch an deutschen Schulen zu unterrichten.

    Was die Bildzeitung daraus machte war zu erwarten.

    Trotzdem haben die Redakteurs geschlafen.

    Daraus das Özdemir Vegetarier ist hätte man die noch schönere Schlagzeile machen können.

    Özdemir will Schweinefleisch verbieten.

    LI

  7. @ LI:

    🙂 Oder aus „Genau das sollte sich ändern, dass vor allem gefragt wird, worauf ein Minister seinen Amtseid ablegt.“

    Özdemir möchte Meinungsfreiheit, Redefreiheit und Pressefreiheit einschränken

  8. Türkischer Unterricht an deutschen Schulen bestätigt doch nur den schleichenden Bevölkerungsaustausch und die beginnende Vorherrschaft fremdvölkischer Gruppen.

    Mehr auf: http://www.heimatforum.de

  9. aha… alles klar

  10. ich möchte doch einmal darauf hinweisen, dass herr obama hussein heißt, ohne jegliches y. nachzuschauen zb hier

    ich weiß nicht, warum das hier immer falsch geschrieben wird., und es ist ja auch nur ein buchstabe. aber sagen wollt ichs trotzdem mal…

  11. @ iolanthe:

    Vielen Dank für die Korrektur!

    Ich dachte ich weiß, wie sein Name korrekt geschrieben wird. Wieso ich es falsch geschrieben habe, weiß ich jetzt auch nicht. Liegt wohl daran, das ich bisher den Namen eher als Hüseyin (türk.) kannte. Bin mir sicher, dass ich es ab jetzt spätestens nicht mehr falsch schreiben werde 🙂

  12. @ E.S.
    Da wir jetzt alle zur genüge mitbekommen haben , das die Bild ein hetztblatt ist , wäre meine Frage was man gegen diese Zeitung unternehmen kann ?
    Die Ärtze haben ein lied worin die Bild auch ihr fett abbekommt , jeder Mensch in Deutschland weiß das die Bild ein Revolverblatt ist , aber der Stärke dieser Zeitung schadet es nicht .
    Was also kann man tuen um gegen diese Art von Hetzte vor zu gehen ?

  13. @ Coskun:

    wäre meine Frage was man gegen diese Zeitung unternehmen kann ?

    Die Zeitung nicht kaufen und jeden, der es kauft auf die BILDblog aufmerksam machen. Jeder Bild-Leser, der da reinschaut sieht, dass das Blatt nur Verarschung ist.

    Hier die Verkaufszahlen der Bild-Zeitung in den letzten 10 Jahren:
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bild:Bild_Verkaufte_Auflage.svg&filetimestamp=20080216162924

    Der Rückgang dürfte natürlich auch daran liegen, dass Zeitungsverkäufe allgemein rückläufig sind.

  14. @ E.S.
    Und das ist alles ?
    Wie sieht es mit eine Klage aus , vieleicht noch eine die in den Medien weit ausgetragen wird , das somit auch jeder versteht , das er durch den Kauf deiser Zeitung , wobei Zeitung als Bezeichnung ist wiederum eine Beleidigung für die die diesen Begriff verdienen , die Volksverarsche voran treibt .

  15. Na ja… verbieten kann man diese Zeitung denke ich nicht. Außerdem ist diese „Zeitung“ warscheinlich doch von vorn bis hinten bestens ausgestattet, wenns um rechtliche Themen geht! Da sind Profis am Werk….Man kann nur auf das Gewissen der Menschen vertrauen und hoffen, dass sie erkennen, was für ein Mist sie da vor sich liegen haben.

    Unter Meinungsfreiheit verstehen viele nunmal ganz andere Dinge, als manch vernünftiger Mensch.

  16. was geboten aber wohl noch utopisch ist, wäre die Gründung einer von Herkunft, Religion politischem Standort usw. unabhängigen übergreifenden Interessenvertretung aller Migranten ähnlich dem ADAC.

    Man könnte mit der Macht von – einen geringen Monatsbeitrag zahlenden – vielen Millionen Mitgliedern gezielt Lobbyarbeit betreiben, über Wahlempfehlungen Druck auf die Politik ausüben oder durch Empfehlungen auf Unternehmen hinweisen, welche sich politisch korrekt verhalten.bzw. umgekehrt.

    Durch Pressemitteilungen und auch z. B. durch ganzseitige Anzeigen in Zeitungen und Magazinen die öffentliche Meinung mitgestalten, insbesondere auch Einfluss nehmen.

    Rechtsschutz gewähren usw. usw.

    An einer solchen Organisation käme weder die Politik, nach die Medien oder andere Dritte vorbei.

    Utopie ?

    LI

  17. @ Li
    Waren Autos , Computer , Fernseher und Computer vor etwa 100 Jahren auch nicht eine Utopie ?
    Wie Sie vieleicht mitbekommen haben bin ich seltener auf dieser Seite , weil immer wieder die gleichen Themen mit anderen Personen das Gespräch zuführen uns nicht weiterbringt.
    Es ist zwar wichtig auch die klein Arbeit voran zu Treiben , jedoch ähnelt das ganze an Don Cichotes kampf gegen die Windmühlen.
    Man müßte etwas auf die Beine stellen , was diese Art von Volkshetze sofort und Wirksam in der Öffentlichkeit denunziert.

    Oder wollen wir immer nur in Erklärungsnot bleiben ?

  18. Wieso muss denn der Staat den Unterricht in der Herkunftssprache anbieten? Das können auch Vereine. Für Mocheen haben sie das Geld, für Unterricht nicht?

  19. @ FreeSpeech:

    Ja klar.. Moscheen haben auch die richtigen Lehrkräfte, wenn es um Sprachen geht. Sie haben echt tolle Vorstellungen. Hier in Deutschland werden Lehrkräfte an UNIs ausgebildet! Sie bieten türkischen Unterricht in profesioneller Art und Weise an! Nur werden die meisten nicht eingestellt, weil sich viele Schulen immer noch wehren, türkisch-Unterricht anzubieten.
    Warum soll man dieses Potenzial verschwenden? Ãœberlegen Sie mal, was ein Lehrer verdient und wie viel Steuern er zahlt… Vielleicht ändert sich Ihre Meinung ja. Obwohl, wenn sie so ein Kommentar von sich lassen, kann man Ihnen nicht mehr viel sagen…..

    schönen Tag auch…

  20. @ coskun

    Sie haben Recht.Es sind oft die selben Themen in wechselnder Besetzung aber Dank der Politik geht der Stoff nicht aus.

    Aber ohne die vielen vielen Don Quichtos und ihrem Kampf gegen Windmühlen ist eine Änderung nicht zu bewirken und kleine Erfolge gibt es, siehe z.B den Wahlkapf Koch in Hessen.

    Für ein grosses Ding fehlt es aber noch an der Einigkeit der Betroffenen.

    Aus türkischer Sicht z.B gibt es hunderte von Vereinigungen, die sich alle aus irgendwelchen Gründen nicht grün sind.

    Der eine ist zu religiös der andere zu wenig.
    Der eine ist Kurde, der andere Alevit, Turkmene usw. (manchmal hatte ich wirklich Mühe einen Türken zu treffen)
    Der eine zu modern der andere zu wenig.. Der eine Akademiker und der andere nicht. usw.

    Alle distanzieren sich von dem anderen und merken nicht, daß es gerade die Zerstrittenheit ist, welche es der Mehrheitsgesellschaft erlaubt mit Minderheiten nach Belieben zu verfahren und eine Unmündigkeit der Minderheiten zu behaupten.

    Letztlich kann man sich sogar fragen, ob diese Zerstrittenheit nicht geradezu von der Mehrheitsgesellschaft gefördert wird.

    Grüsse

    LI

  21. @ li:

    Letztlich kann man sich sogar fragen, ob diese Zerstrittenheit nicht geradezu von der Mehrheitsgesellschaft gefördert wird.

    Wie sonst ist es zu erklären, dass die Bundesregierung jahrelang auf ein Zusammenschluss der muslimischen Verbände gedrängt hat um dann, als es soweit war (KRM = die vier größten Verbände), diese kleinzureden. Die Zerstrittenheit zu fördern ist ein bewährtes Mittel auch auf internationaler Bühne. Wieso sonst werden Minderheitenrechte in allen Ländern der Welt gefordert oder auf Souveränität gepocht, sobald sich eine Minderheit abkapseln möchte?

    Im Ergebnis sind wir aber selber Schuld. So unterschiedlich wir Türken auch sind (akademisch bis analphabet, hochreligiös bis atheist, modern bis rückständig), so gespalten sind wir. Es ist aber auch eine Frage der Allgemeinbildung, ob sich viele Menschen Vereinigungen anschließen oder nicht. Es fehlt oft das Bewusstsein, dass 10 € Mitgliedsbeitrag gut investiertes Geld ist. Insbesondere dann, wenn man selbst den Hintern nicht hoch bekommt. Ein stark ausgeprägtes Misstrauen herrscht auch unter den Türken, die gebrochen werden muss.

    Ein ADAC auf Türkisch? ÜDÜC vielleicht? Spaß beiseite. Mit entsprechendem Personal ist alles möglich. Vertrauen ist eine Frage der Zeit, wenn man den Menschen das Gefühl gibt, dass der monatliche Mitgliedsbeitrag sinnvoll verwendet wird. In den allermeisten Vereinigungen sind die Verantwortlichen aber weit weg von den Problemen hier lebender Menschen.

    Ein Beispiel: Als kürzlich der Ahmet Yazicioglu (türk. Minister für im Ausland lebende Türken) im Hürther Konsulat türkische Verbandsvertreter empfing, wurde von einem vorgetragen, dass die Getränkepreise an den türkischen Flughäfen zu teuer seien. Wenn man im Urlaub sei, sei das eine Zumutung.

    Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Vertreter, die wirklich gut sind und auch gewillt, etwas zu bewegen. Leider sind diese aber wiederum – wie Sie schon ausgeführt haben – entweder modern, religiös, alevit oder Akademiker, die unter sich bleiben wollen.

    Ich bin jedenfalls dabei, wenn man alle Türken und türkischstämmige anspricht, ohne wenn und aber.

  22. Es ist doch immer wieder das gleiche mit der Bild, verdrehte Tatsachen und schlimme Meinungsmache.

  23. Grüne unterstützen Republikaner

    In Kolbermoor (Landkreis Rosenheim, Oberbayern) unterstützt die Grüne Liste die rassistischen und geschichtsrevisionistischen Partei die Republikaner. GASTBEITRAG der Infogruppe Rosenheim

    Die Stimmen für die Republikanern durch die Vertreter_innen der Grünen im Stadtrat ist dabei eine erneute Unterstützung des rechten Randes durch Grüne Mandatsträger_innen aus der Region Rosenheim. Bereits 2007 wurde bekannt, dass Barbara Rütting (Landtagsabgeordnete aus dem Stimmkreis Rosenheim-Ost) mehrfach an Demonstrationen der als antisemitisch und autoritär kritisierten Sekte „Universelles Leben“ teilnahm. ….“

    Quelle: http://www.luzi-m.org/nachrichten/artikel/datum/2009/02/23/191/

    So viel zum Thema Partei der Ausländerversteher !!!

  24. @ delice

    Wir wollen doch nicht anfangen zu pauschalisieren, wenn wir uns selbst dermaßen über Pauschalisierung aufregen. Eine Partei hat in aller Regel mehrere tausend Mitglieder. Wenn sich eine kleine Gruppe der Grünen so etwas erlaubt, frage ich mich, wie es dazu kommen kann. Vielleicht liegt es daran, dass dort niemand aktiv ist, der in die richtige Richtung zeigt. Was meinst Du?

  25. Nun, ich denke nicht, dass ich hier eine Meinung bon mir wiedergegeben wurde – nur eine Feststellung. Das steht mehr oder weniger wertneutral zum weiterlesen da. Was mir nur dabei auffällt ist, dass ich die kleine Verlogenheit einer Partei wiedergebe. Hier wird nämlich an ein vermeintlich unverrückbares Dogma nicht nur gerüttelt, sondern es regelrecht untergraben! Hier wird etwas offenbart, wovor also auch die Grünen nicht gefeit und ganz befreit sind. Der Ausländer-Vorbehalt der Kleinbürger und gutbürgerlichen Bildungsschicht, deren Sprösslinge die Grünen in ihrer Mehrheit doch sind! Arbeiterkinder oder die von so genannten „Bildungsfernen“ findet man da selten, und wenn, dann zumeist die von Emigranten, wohl auch nur als bereitwillige und willfährige Vorzeige- und (Ali)bi-Türken!

    Mich jedenfalls würde demnächst auch nicht wundern, wenn einer der Grünen Frontmänner und Frontfrauen sich der Meinung der „Pius-Brüder“ anschließt. Da frage ich mich dann ob das dann auch unter der Meinungsfreiheit durchgeht?!

    Apropos Meinungsfreiheit, so frei, wie es manche dieses Grundrecht verstehen, ist es eigentlich nicht:

    Artikel 5 GG
    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

    2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.<

    (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

    Wie man sieht vergisst die Mehrheit dieser vermeintlichen Humanisten immer wieder den 2. Absatz durchzulesen!

    Es gehört eben nicht zum Selbstverständnis der Grünen – eine Partei, wie die REPs, DVU oder die NPD zu unterstützen, die reichhaltig Güle über uns Ausländer, und im Besonderen über türkische Staatsbürger auszuschütten.

    Wenn das so ist, muss es das doch auch jeder wissen! Mechanismen und Sanktionen für derlei Entgleisungen gibt es dazu reichlich. Und mit Pauschalierungen hat es das Geringste zu tun. Die Grünen treten ja schließlich hier für etwas ein, was man nicht mit Menschenverachtung in Berührung bringt – Oder nicht?

    Ebenso gehört es auch nicht zum Selbstverständnis – Der Grünen – sich z.B. für die Atomkraft einzusetzen! Nun, die Grünen haben so viel schon von Bord geschmissen, warum also auch nicht diese vermeintliche Toleranz gegenüber uns Ausländern, und speziell gegenüber uns Menschen aus der Türjkei? Dass der Landes- und Bundesvorstand hier ruhig geblieben sind ist wohl bezeichnend, aber auch beängstigend – Cem-Ötzi hin oder her! Der ohnehin nur an sich selber denkt.

    Schließlich drescht er neuerdings auf den den so geneannten Anti-Semitismus bei jungen Ausländern ein. Und verkennt so die Situation vollends, weil er im gleichen Atemzug die Aufnahmefähigkeit von Juden im osmanischen Raum benennt! Was nun?

    Das ist dann wohl der Tribut für diesen obersten Stuhl. Lieber sollte er bedenken was Ralf Gordani(?) und andere vermeintliche Juden, an Gülle gegenüber dem Islam ausschütten, das fällt dann natürlich in Rubrik der „Meinungsfreiheit“ ein!

  26. Das Schicksal der Wehrmachtskinder
    zuletzt aktualisiert: 25.02.2009 – 00:00

    VON KARIN FINKENZELLER

    „Kinder der Schande“ hießen sie in Frankreich lange, die Nachkommen deutscher Soldaten und französischer Frauen im Zweiten Weltkrieg. Jetzt hat die Bundesregierung ihnen die Möglichkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft eröffnet – ein symbolischer, trotzdem wichtiger Akt. …“

    Quelle: http://nachrichten.rp-online.de/article/politik/Das-Schicksal-der-Wehrmachtskinder/30876

  27. also langsam glaube ich können wir uns ja bald Türkland nennen

 

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