--> HumorHumor « Tag « JurBlog.de

Beiträge zum Stichwort ‘ Humor ’



Express passt sich Türken an und baut bewusst Rechtschreibfehler ein

Von | 6. August 2007 | Kategorie: Feuilleton | Keine Kommentare

Anscheinend spekulierte der Autor mit vielen türkischen Lesern und passte sich entsprechend an. Er baute in nur sieben Sätzen fünf so offensichtliche Rechtschreibfehler ein, die selbst ich auf Anhieb erkannt habe. Wenn ein Journalist nach einem Punkt noch klein schreibt, kann man ruhig Vorsatz annehmen, wenn nicht gerade Karneval in Kölle ist.



27. Internationale Nasreddin Hoca Karikaturen Wettbewerb entschieden

Von | 5. August 2007 | Kategorie: Feuilleton | 2 Kommentare

Hier können sie sämtliche Preisträger in den unterschiedlichen Kategorien begutachten. Mein Favorit ist die dritte Karikatur von oben, die mich am meisten an Nasreddin Hoca’s Geschichten erinnert.

Karikaturen und Karikaturisten haben in der Türkei einen hohen Beliebheitswert bei allen Altersgruppen und blicken auf eine glorreiche Tradition zurück. Heute haben sämtliche Tageszeitungen ihre Karikaturisten, die mit hohen Ablösesummen hin und her transferiert werden und deren Karikaturen die Titelseiten zieren. Die berühmteste türkische Karikaturenzeitschrift (1972-1989) „Girgir“ hat Kultstatus erlangt und war eine Zeit lang mit 500.000 Auflagen die drittgrößte Satiremagazin weltweit.

Über Nasreddin Hoca kann man viel schreiben. Ihn am besten erklären kann man aber mit seinen Geschichten und Witzen. Hier meine zwei lieblingsgeschichten über ihn:

„Du hast Recht“

Als Nasreddin Hoca die Stellung eines Kadi im Dorfe inne hatte, kamen zwei Männer zu ihm nach Hause mit der Bitte, er möge doch eine Streitigkeit zwischen den beiden entscheiden. Nasreddin Hoca bat die Gäste herein und wollte wissen, worum es geht.

Daraufhin übernahm eine der beiden Gästen das Wort und schilderte den Sachverhalt so einseitig und dramatisch wie er nur konnte. Überwältigt von der Dramaturgie des Erzählers entfuhr dem Hoca ein voreiliges: „Sie haben Recht“. Die Ehefrau Nasreddin Hocas, die mit anwesend war, stupste daraufhin den Hoca von der Seite und flüsterte, dass er doch nicht voreilig entscheiden könne, ohne auch mal den anderen zu Wort kommen zu lassen.

Nickend forderte Nasreddin Hoca daraufhin den anderen auf, das ganze mal seiner Sicht zu schildern. Auch er erzählte die Geschichte höchst einseitig und umso dramatischer, dass Hoca den Tränen nahe war. Und wieder entfuhr dem Hoca ein unüberlegtes: „Sie haben Recht“.

Die Ehefrau Hoca’s stupste daraufhin erneut von der Seite und flüsterte, dass er doch nicht beiden gleichzeitig Recht geben könne. Schließlich müsse er entscheiden. Daraufhin wandte sich Hoca zu seiner Frau, holte tief Luft und sagte: „Ach Frau, auch du hast Recht“.

„Den Genuss lasse ich mir nicht entgehen“

Eines Tages ging Nasreddin Hoca mit schmerzverzerrtem Gesicht und laut stöhnend am Dorfzentrum vorbei. Durch seine Stellung als Kadi allgemein bekannt, luden die Männer im Cafè den Hoca zu einem Tee ein und fragten, ob er schmerzen hätte. Nasreddin Hoca zeigte daraufhin auf seine Füße und sagte, dass seine Schuhe zu eng wären und überall drückten.

Verwundert fragten die Männer, wieso er sich denn keine passenden Schuhe zulege und schämten sich zugleich in der Annahme, er könne sich keine neuen leisten. Daraufhin erwiderte der Hoca, dass er bewusst zu enge Schuhe trage.

Erstaunt über diese Aussage, wollten die Männer den Grund für die Selbstbestrafung erfahren. Der Hoca wandte sich zu der Runde und sagte mit einem breiten lächeln: „Könnt ihr euch vorstellen, wie gut es tut, wenn ich zu Hause meine Schuhe ausziehe? Den Genuss lasse ich mir nicht entgehen.“



LG Köln: Kölner Kardinal ist kein Hassprediger

Von | 3. Juli 2007 | Kategorie: Feuilleton | 13 Kommentare

Über Juracity bin ich auf die einstweilige Verfügung des Landgerichts Köln aufmerksam geworden, in der Jürgen Becker untersagt wurde, den Kölner Kardinal als „Hassprediger“ zu bezeichnen, da dies eine Beleidigung darstelle. Der Hintergrund der Geschichte ist höchst amüsant. Jürgen Becker hatte am 15. Juni im Express-Interview folgendes gesagt:



Die Millionen Dollar Klage Chance?!

Von | 20. April 2007 | Kategorie: Feuilleton | Keine Kommentare

Das ist die Millionen-Dollar-Klage-Chance Ihres Lebens. Nutzen Sie sie! Lassen Sie sich von GM eine Route von Köln nach New York erstellen und machen Sie sich auf den Weg. Gut, die Strecke ist mit 6502 Kilometern und geschätzten 29 Tagen und 10 Stunden Reisezeit kein Katzensprung. Doch wird es sich lohnen! Sie können ja auch […]



Achtung vor der Schafswürde

Von | 5. April 2007 | Kategorie: Feuilleton | 5 Kommentare

Wenn in der türkischen Presse über Gewalttaten berichtet werden, wird größte Sorgfalt an den Tag gelegt; die Achtung des Pressekodex ist selbstverständlich. So wird in der heutigen Hürriyet über einen Fall berichtet, in der ein Perversling ein Schaaf „vergewaltigt“ (wörtliche Übersetzung) haben soll. Täter und Opfer konnten mit Hilfe von Überwachungskameras identifiziert werden.



Deutsche Hymne – Türkische Version

Von | 2. Dezember 2006 | Kategorie: Leitartikel | Keine Kommentare

Über Too Much Cookies Network wurde ich auf die Deutsche Nationalhymne in türkischer Sprache (mp3) im Schröder & Kalender im TAZ-Blog aufmerksam.



Getürkt

Von | 30. April 2006 | Kategorie: Leitartikel | Ein Kommentar

Die Redewendung: „Das ist getürkt“ kennt wohl jeder? Es wird als Synonym für falsch oder unecht verwendet. In Wikipedia wird es beschrieben als: „etwas mit Täuschungsabsicht als wahr darstellen“. Vom Wortlaut her muss man wohl auch der Ansicht sein, dass das wohl in irgendeinem Zusammenhang mit Türken stehen muss. Steht es auch. Allerdings war der […]



Der Automatismus, die deutsche Staatsbürgerschaft und der Papst

Von | 4. November 2005 | Kategorie: Feuilleton | Keine Kommentare

Bei n-tv bin ich auf eine Meldung gestoßen, bei der ich mir das Lachen nicht verkneifen konnte. Nicht nur ex/wieder Ausländer sind von der Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes betroffen, sondern auch Deutsche. Sogar bayerische Päpste. Nach der Meldung hat der Papst seine deutsche Staatsbürgerschaft wohl automatisch verloren. Mit der Wahl zum Staatsoberhaupt des Vatikantstaates würde er „automatisch“ die vatikanische Staatsbürgerschaft annehmen, was zum automatischen Verlust der deutschen führe.

Eine gewisse Schadenfreude stellt sich bei solchen Meldungen automatisch ein. Nicht wegen Bendikt, wegen der Arroganz der Gesetzgebung. Endlich wird mal aufgezeigt, welche (Un)Wirkung die Vorschrift hat. Mit Pseudointegrationsfördernden Reformen versuchen Politiker immer mehr sich bei der Bevölkerung zu profilieren. Dabei geht es aber nicht darum, tatsächlich Fortschritt zu erzielen und dem Lande und den Menschen zu dienen. Das Recht wird immer mehr zur Vorlage bevorstehender Wahlen. Es wird Zeit, dass man begreift, was man verursacht. Tatsächlich haben sie es geschafft den Papst auszubürgern. Saubere, effektive wie effiziente Arbeit vom Feinsten.

Kurios wird das ganze aber erst, wenn man bedenkt, dass die Streichung der Inlandsklausel den Zweck hatte, ca. 50.000 türkischstämmige Deutsche auszubürgern. Laut Bayerisches Staatsministerium des Innern, haben sie deutsche Staatsbürgerschaft automatisch verloren, weil sie die türkische wieder angenommen haben.

Ein türkisches Sprichwort sagt: “Kime niyet, kime kismet“, was so viel Bedeutet wie: „Auf wen abgesehen und wessen Schicksal geworden“.



Vorwort

Von | 7. Dezember 2004 | Kategorie: Feuilleton | Keine Kommentare

Es fing positiv an. Nur wenige Vorlesungen später, hatte sich mein Selbstwertgefühl voller Stolz ins unermessliche gesteigert, als ich zu der Erkenntnis kam, ich sei von nun an eine juristische Person. Ich studierte Jura und war somit eine „juristische Person“. Das muss man sich als Grünschnabel mal auf der Zunge zergehen lassen. Gestern noch an der Gesamtschule Biologie und Geschichte Leistungskurs geschwänzt und heute schon eine „juristische Person“. Meine Karriere nahm langsam Formen an. Organe, mit denen ich handeln und sonst alles mögliche tun konnte hatte ich schließlich ja auch, wobei die ausdrückliche Betonung der „Organe“ vom Professor, der sonst vor Eloquenz nur so strotzte, ich für übertrieben hielt.

Unmittelbar im Anschluss an die Vorlesung investierte ich eine noch nie da gewesene Summe, voller Elan und aufgepumpt mit Glückshormonen, in einen Buch, den die Verkäuferin schlicht nur “Brox” nannte. Das sollte mein Untergang und zugleich die Wiederauferstehung sein. Langsam dämmerte es mir, weshalb der Professor im Zusammenhang mit der juristischen Person dauernd von eingetragenen Vereinen und von Gesellschaften mit beschränkter Haftung sprach. Das war mein Untergang. Aber wie konnte mein alter Fussballverein „S.V. Gremberg e.V.“ Organe haben? War es vielleicht mein Trainer? Er hatte zwar Organe, aber als solches? Das konnte und durfte es nicht sein.

Zum Glück hat es nicht mehr lange gedauert und mit der Erleuchtung. Dank Herrn Brox, bekam das Wort „Organ“ eine ganz neue Bedeutung (die Wiedersaufstehung). Von dem Augenblick an wurde mir klar, dass ich nicht nur eine ganz neue Sprache lernen, sondern auch die Logik der Juristerei nachvollziehen musste. Denn mit einer an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit und nicht nur höchstwahrscheinlich, sprengte ein solches Organ die Gesetze der Logik.





 

WichtigeLinks

JurBlogEmpfehlungen

Blog'n'Roll