Frau Merkel, Naivität und Vertrauen

19. Oktober 2005 | Von | Kategorie: Politik | Keine Kommentare |

Die FAZ berichtet über ein Disput zwischen Frau Merkel und Herr Schröder bei den aktuellen Koalitionsverhandlungen. Herr Schröder solle, so Frau Merkel, künftige Entscheidungen und seine Außenpolitik in den nächsten Wochen seiner Kanzlerschaft abstimmen. Die Äußerungen Herr Schröders in der vergangenen Woche in Istanbul, bei den EU-Verhandlungen mit der Türkei gehe es um die Aufnahme. Das „Modell der privilegierten Partnerschaft” sei erledigt, seien „ein bißchen zu weit gehend” gewesen. Darauf Herr Schröder: „Seine Äußerung sei nicht zu weit gehend gewesen, sondern entspreche „den Tatsachen”. Frau Merkel antwortete: „Das werden wir ja sehen.“

Die Vorstellungen Frau Merkels über eine privilegierte Partnerschaft für die Türkei sind nicht neu, das Festhalten daran doch zunehmend naiv.

Rose von der Au (*1953), deutsche Lyrikerin und Aphoristikerin schrieb über Vertrauen: „Ich werde stets viel Zeit finden um das Vertrauen von Menschen zu gewinnen die meines Vertrauens würdig sind, aber keine verschwenden an die, die mein Vertrauen missbrauchen.

Die Türkei wird keine Zeit mehr verschwenden an die, die ihr Vertrauen missbrauchen. Insofern ist die Debatte über eine privilegierte Partnerschaft überflüssig. Es geht um die Aufnahme oder eben um die Nichtaufnahme mit allen Konsequenzen.

Es kann keine Freundschaft ohne Vertrauen … geben„, sagte zu dem Samuel Johnson (1709 – 1784), ein englischer Sprachforscher, Lehrer, Journalist und Herausgeber moralischer Wochenschriften.

Ekrem Senol – Köln, 19.10.2005

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